Windmessturm in Schipkau
Extrem hohe Windkraftanlagen mit einer Nabenhöhe von 300 Metern könnten mehr als doppelt so viel Strom produzieren wie herkömmliche Anlagen. Dieses Fazit zieht das Dresdener Unternehmen Gicon, das in Schipkau (Oberspreewald-Lausitz) einen ebenso hohen Windmessturm errichtet hat und seit dem Frühjahr betreibt.
Mittlerweile ist der Turm seit 100 Tagen in Betrieb. "Die Leistung liegt damit im Bereich von Offshore-Anlagen (Windkraftanlagen auf dem Meer, Anm. d. Red.), aber bei Onshore-Betriebsverhältnissen", so Gicon-Gründer Jochen Großmann. Damit seien die Kosten für die Errichtung und Wartung niedriger, das wirke sich positiv auf die Wirtschaftlichkeit aus.
Der Windmessturm in Schipkau ist den Angaben zufolge mit 300 Metern der höchste seiner Art weltweit. Schon vor Beginn der Messungen war angenommen worden, dass der Wind in dieser Höhe konstanter und stärker weht. Diese Annahme sei nun untermauert worden, hieß es.
Die Tests sind für ein Jahr angelegt und bilden die Datengrundlage für die Errichtung des ersten 300-Meter-Windrads der Welt, ebenfalls in der Region Schipkau. Gicon plant mit der Innovation erneuerbare Energien gewissermaßen auf drei Etagen gleichzeitig produzieren zu können. Unten könnten sich Photovoltaik-Anlagen befinden, darüber konventionelle Windräder, darüber wiederum die 300-Meter-Anlagen.
Das Unternehmen will damit auf Flächen, die bereits für die Stromproduktion durch Wind vorgesehen sind, mehr Energie produzieren, ohne zusätzliche Flächen ausweisen lassen zu müssen.
Sendung: Antenne Brandenburg, 15.08.23, 14:30 Uhr
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