Prozess am Landgericht
Fünf Männer aus Cottbus sind am Freitag wegen gefährlicher Körperverletzung schuldig gesprochen worden. Die Richter am Landgericht sahen es als erwiesen an, dass sie in der Silvesternacht 2017/2018 in Cottbus drei Asylbewerber angegriffen und bis in ihre Unterkunft verfolgt hatten.
Der Haupttäter, der zum Tatzeitpunkt 21 Jahre alt war, ist zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und drei Monaten verurteilt worden, wobei drei Monate bereits als verbüßt gelten. Vier Angeklagten, die zum Tatzeitpunkt unter 21 Jahre alt waren, war die gefährliche Körperverletzung zwar nachgewiesen worden, sie wurden aber lediglich verwarnt. Zwei weitere Angeklagte wurden freigesprochen.
Das Verfahren hat über fünf Jahre gedauert. Als einen Grund dafür sahen die Richter Ermittlungsfehler der Polizei. So hätten beispielsweise die Aufzeichnungen einer Überwachungskamera umfangreicher ausgewertet müssen, so das Gericht. Keine Zweifel hatte das Gericht daran, dass die Männer aus Ausländerfeindlichkeit handelten.
Auch der Verein "Opferperspektive Brandenburg", der sich um Geschädigte rechtsextremer Übergriffe kümmert, kritisierte bereits zum Prozessauftakt im August 2023 den ihrer Ansicht nach langen Zeitraum bis zum Prozessbeginn.
Die drei angegriffenen Asylbewerber leben mittlerweile nicht mehr in Cottbus.
Sendung: Antenne Brandenburg, 29.09.2023, 14:30 Uhr
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