Radfahrer haben immer Vorrang
In der Cottbuser Innenstadt gibt es nun eine erste Fahrradstraße. Sie ist in der Puschkinpromenade in der Nähe der Stadthalle entstanden, zwischen Friedrich-Ebert-Straße und Zimmerstraße/Am Spreeufer. Am Donnerstag wurde die Fahrbahn markiert und am Freitag die Schilder montiert, hat die Stadt Cottbus mitgeteilt.
Die Puschkinpromenade sei eine der wichtigsten Alltagsradrouten der Stadt. "Viele öffentliche Einrichtungen, die vor allem von Kindern besucht werden, liegen jetzt an der Fahrradstraße", so die Stadt. Dazu gehören zum Beispiel die Erich-Kästner-Grundschule und das Konservatorium.
Auf der Fahrradstraße dürfen wie bisher auch Autos fahren, allerdings haben Radfahrer ab sofort immer Vorrang. "Der Autoverkehr darf den Radverkehr weder behindern noch gefährden und muss seine Geschwindigkeit entsprechend anpassen", heißt es von der Stadt. "Für alle gilt maximal Tempo 30." In der Straße dürfe auch in Zukunft "weitgehend" so geparkt werden, wie bisher.
Nach Angaben der Stadt ist die wichtigste Änderung, dass Fahrer auf der Puschkinpromenade ab sofort an der Kreuzung Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße Vorfahrt haben. "Damit können Fahrradfahrer zwischen der Käthe-Kollwitz-Brücke und der Friedrich-Ebert-Straße ohne zu warten durchfahren."
Neu ist auch, dass nun Radfahrer offiziell nebeneinander fahren dürfen. Die Stadt ruft aber "alle Verkehrsteilnehmer [...] zu erhöhter Vorsicht und gegenseitiger Rücksichtnahme" auf.
Die Stadt hofft, dass durch die Fahrradstraße die Radfahrer nicht mehr auf den Wegen im angrenzenden Park an der Puschkinpromenade unterwegs sind, sondern diese nur noch von Fußgängern genutzt werden. Weil das aber nicht rund um die Uhr kontrolliert werden könne, setze die Stadtverwaltung "auf Vernunft, Gewöhnung an die neuen Regelungen und Angebote sowie auf gegenseitige Rücksichtnahme", heißt es.
Mit der Radstraße will Cottbus auch Erfahrungen sammeln, die dann in das neue Radverkehrskonzept der Stadt einfließen sollen. Dabei werde auch geprüft, ob weitere Fahrradstraßen eingerichtet werden können. "Ziel ist es, die Bedingungen für den Radverkehr in der Stadt als ökologisches und gesundes Mittel der Fortbewegung schrittweise zu verbessern", so die Stadt weiter. Dafür sollen weitere Radwege saniert und zwei Fahrradparkhäuser gebaut werden. Diese sind an der Nord- und an der Südseite des Hauptbahnhofs geplant.
Sendung: Antenne Brandenburg, 03.11.2023, 07.30 Uhr
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