Das Neißewehr südlich von Forst (Spree-Neiße) ist für mehrere Wochen ohne Funktion. Das hat der Landkreis auf rbb|24-Nachfrage am Dienstag mitgeteilt. Zuvor hatte eine Hörerin dem rbb besorgt berichtet, dass das Wehr offenbar abgebaut worden sei und nun das Wasser ungehindert durchrausche.
Von einem Tag auf den anderen sind Teile der Neiße in Guben fast trocken gefallen. Der Grund ist wohl fehlende Kommunikation zwischen polnischen und deutschen Behörden. Zahlreiche Fische und Muscheln verendeten. Von Josefine Jahn
Es handelt sich um ein Schlauchwehr, bei dem ein luftgefüllter Gummischlauch das Wasser aufstaut. Dieser scheint zu fehlen, so sieht es zumindest auch auf Fotos des Landkreises aus.
Wasserzufuhr für Kraftwerk unterbrochen
Laut Landkreis ist das Wehr aber nicht verschwunden, sondern es sei lediglich abgesenkt worden. Das sehe "für Laien so aus, als ob das Wehr gar nicht mehr da wäre, da der leere Schlauch vollständig unter Wasser gedrückt wird", so der Landkreis.
Grund dafür sei, dass am Wasserkraftwerk auf polnischer Seite direkt neben dem Wehr gebaut werde, hieß es. Dafür habe die Wasserzufuhr unterbrochen werden müssen. "Konsequenzen ergeben sich daraus in diesem Fall für den Spree-Neiße-Kreis keine", so der Landkreis.
Quelle: Landkreis Spree-Neiße
Umweltamt wurde informiert
Die Bauarbeiten hatten am 3. November begonnen. Zum 30. November soll das Wasser wieder gestaut werden, so der Landkreis. Auch das zuständige Landesamt für Umwelt in Cottbus sei vorab Ende Oktober über das Absenken des Wehres informiert worden. "In diesem Fall hat der Meldeweg also gut funktioniert", hieß es weiter.
Eine fehlende Kommunikation zwischen polnischen und deutschen Behörden hatte es offenbar im September für eine andere Stelle der Neiße gegeben. In Guben (Spree-Neiße) waren Teile des Seitenarms "Egelneiße" trockengefallen. Viele Fische und Muscheln verendeten.