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Quelle: dpa

"Schwerpunktzeiten"

Gubener Krankenhaus schränkt Notfallversorgung ein

Das Krankenhaus am Naemi-Wilke-Stift in Guben (Spree-Neiße) schränkt mit sofortiger Wirkung die Notfallversorgung ein. Das teilte das Krankenhaus am Donnerstag mit. Künftig solle sich die Notfallversorgung auf "Schwerpunktzeiten" fokussieren, heißt es in der Mitteilung.

Von 20 Uhr am Abend bis zum Folgetag 8 Uhr soll demnach nur die gesetzliche Mindestbesetzung für Notfälle vorgehalten werden. In diesem Zeitraum seien die Fachärzte in Bereitschaft und könnten, so die Mitteilung, in dringenden Fällen per Telemedizin konsultiert werden.

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Die meisten Patienten tagsüber oder am frühen Abend

Mit der Einschränkung der Notfallversorgung will das Wilke-Stift einer möglichen Schließung der Notaufnahme entgegenwirken. Der Betrieb ist teuer und wird sich, so die Mitteilung, erst nach der geplanten Krankenhausreform wieder rechnen. Das sei aber voraussichtlich erst ab 2027 der Fall.

Die Menschen würden erwarten, dass eine Notaufnahme rund um die geöffnet sei, wird der Leiter des Gubener Notfallzentrums, Rutker Stellke, zitiert. Allerdings kämen die meisten Patienten tagsüber oder in den frühen Abendstunden in die Notaufnahme.

Die Stadt Guben trage die Entscheidung mit. Laut Mitteilung hofft Bürgermeister Fred Mahro darauf, dass die Gubener sich auf die Veränderung einstellen, "auch, um das Krankenhaus zu unterstützen". Der Verwaltungsdirektor des Krankenhauses, Andreas Mogwitz habe die Pläne zwei Mal im Gesundheitsausschuss vorgestellt.

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Am nächsten Tag wiederkommen oder zum Bereitschaftsarzt

"Die Veränderung macht für die Menschen fast keinen Unterschied und wir können dadurch wesentlich effizienter arbeiten", so Mogwitz in der Mitteilung.

Lebensbedrohliche Notfälle könnten durch die Mindestbesetzung auch nachts noch behandelt werden. Patienten, deren Anliegen nicht so dringend seien könnten am nächsten Tag wiederkommen oder sich in den Bereitschaftspraxen der Kassenärztlichen Vereinigung melden.

Zudem ermögliche diese "Schwerpunktstrategie" weitere Angebote: so soll es ab Januar 2024 am Wochenende eine zusätzliche fachärztlich-chirurgische Akutsprechstunde geben.

Sendung: Antenne Brandenburg, 30.11.2023, 15:30 Uhr

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