Fast sechs Wochen ohne Leitungswasser
Nach fast sechs Wochen ohne trinkbares Leitungswasser besteht Hoffnung für die Einwohner von Wainsdorf (Elbe-Elster). Nach Angaben des zuständigen Wasser- und Abwasserverbandes Elsterwerda soll am Dienstag eine provisorische Wasserleitung an das Ortsnetz von Wainsdorf angeschlossen werden. Mit der Inbetriebnahme könne das Wasser in den Hauptversorgungsleitungen wieder als Trinkwasser bezeichnet werden. Das teilte der Verband auf seiner Internetseite mit [www.wav-elsterwerda.de].
Bereits seit dem 1. November werden vorsorglich die Hausanschlussleitungen gespült und alle Wasserzähler getauscht. Laut Wasserverband geschieht das, um mögliche aus dem Ortsnetz verschleppte Verschmutzungen zu beseitigen.
Einwohner, die nach der Inbetriebnahme der neuen Leitung geruchs- und geschmacksneutrales Wasser aus ihren Wasserhähnen entnehmen können, können sich demnach freuen: sie haben dann bereits am Dienstag wieder Trinkwasser aus der Leitung. Sollte es jedoch weiterhin Beeinträchtungen in der Wasserqualität geben - eben durch einen veränderten Geschmack oder Geruch - seien weitere Spülungen notwendig, heißt es vom Wasserverband. In diesem Fall ist das Leitungswasser für das jeweilige Grundstück noch nicht als Trinkwasser freigegeben. Es darf dann weiterhin lediglich für die Toilettenspülung genutzt werden. Der Wasserverband will mit den Einwohnern, bei denen das nach Dienstag der Fall ist, schnellstmöglich Lösungen finden.
Die Freigabe des Ortsnetzes erfolge in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt. Zuvor seien die notwendigen mikrobiologischen und chemischen Analysen erfolgt. Bis sämtliche Einwohner wieder unbedenkliches Trinkwasser aus ihren Leitungen bekommen, sollen die provisorischen Lösungen erhalten bleiben, heißt es vom Verband. Damit sind Trinkwasserwagen und Duschmöglichkeiten, etwa auf einem Sportplatz gemeint.
Ende September war das Leitungswasser in Wainsdorf zu Brauchwasser herabgestuft worden. Die Einwohner hatten zuvor über einen dieselähnlichen Geruch und Geschmack geklagt. Mit der Herabstufung zu Brauchwasser durfte das Leitungswasser nicht mehr zum Trinken, Kochen oder Baden verwendet werden. Lediglich die Nutzung für die Toilettenspülung war noch erlaubt. Die genaue Ursache für die schlechte Wasserqualität ist nach wie vor unklar.
Laut Wasserverband hatte sich ein schwerer Kohlenwasserstoff im Wasser befunden, wie er normalerweise in Schmiermitteln vorkommt. Wie der Stoff in das Trinkwasser gelangen konnte, ist unbekannt. Der Wasserverband hatte Anzeige gestellt, die Staatsanwaltschaft ermittelt nach wie vor, wie Verbandsvorsteher Maik Hauptvogel dem rbb auf Nachfrage sagte.
Die Einwohner mussten ihr Trinkwasser in dieser Zeit aus Wasserwagen beziehen. Insgesamt sechs davon waren im Ort aufgestellt worden. Auch öffentliche Duschmöglichkeiten wurden eingerichtet.
Der Anschluss der provisorischen Leitung sorgt laut Verband dafür, dass die Wasserversorgung am Dienstag für etwa acht Stunden unterbrochen wird.
Sendung: Antenne Brandenburg, 06.11.2023, 14:30 Uhr
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