Attacke auf Mann und Hund
Ein Mann und sein Hund sind in einem Wald in Elbe-Elster von einem Tier angegriffen worden. Seitdem wird gerätselt, ob es sich um eine Wolfsattacke handelte. Das Umweltministerium hat Zweifel, der Bauernverband fordert mehr Untersuchungen.
Das Umweltministerium in Brandenburg geht nicht davon aus, dass der Angriff auf einen Menschen und seinen Hund in einem Wald in Elbe-Elster vergangene Woche von einem Wolf ausging. "Wir halten das zunehmend für unwahrscheinlich", sagte ein Sprecher dem rbb.
Die Annahme begründe sich vor allem darin, dass es innerhalb eines Jahres in Brandenburg mehr als 400 Angriffe von Hunden auf Menschen gegeben hätte, aber keinen einzigen von einem Wolf. Das Landesamt für Umwelt (LfU) hatte erste Ergebnisse der Untersuchungen zu dem Angriff für frühestens Montag angekündigt.
Der Brandenburger Bauernverband fordert indes eine zweite Untersuchung des Geschehnisses. Die labortechnische Auswertung der Bissspuren und Gen-Proben soll erneut überprüft werden, forderte ein Sprecher des Verbandes am Sonntag. "Die Interpretation kann durchaus unterschiedlich sein", so der Sprecher.
Es sei in anderen Forschungsbereichen üblich, jemand Drittes einen Fall prüfen zu lassen. Der Verband betonte außerdem, dass schnelle Ergebnisse notwendig seien und die Aufklärung nicht verschleppt werden. Die gewerblichen und Hobby-Tierhalter seien seit dem Angriff verunsichert.
Nach Polizeiangaben vom Donnerstag war ein 47-Jähriger mit seinem Hund in einem Waldstück bei Doberlug-Kirchhain unterwegs gewesen, als er einem Tier begegnete. Es habe zunächst den Hund angegriffen. Als der Mann einschritt, ist er den Angaben zufolge mehrfach gebissen worden und hat sich schwere Verletzungen zugezogen.
Über den mutmaßlichen Angriff wurden Polizei und LfU am Mittwoch informiert. Nach Angaben des Landesumweltamtes nahmen Ärzte wegen des mutmaßlichen Wolfsangriffs von noch nicht behandelten Bisswunden Abstriche für eine genetische Analyse. Zudem wurden die Verletzungen umfassend dokumentiert. Anschließend wurden die Proben in ein Labor des Senckenberg Zentrums für Wildtiergenetik gebracht.
Das LfU hält eine weitere Untersuchung für nicht notwendig. Das Senckenberg Zentrum für Wildtiergenetik sei spezialisert auf solche Untersuchungen und habe mit Abstand die größte Referenzdatenbank, hieß es.
Sendung: Antenne Brandenburg, 17.12.2023, 11:17 Uhr
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