Audio: rbb24 Radio Fritz | 31.12.2023 | Britta Nothnagel | Quelle: dpa/Ringle
Verdacht bestätigt
Tierpark Cottbus wegen Geflügelpestfalls geschlossen
Bei mehreren Vögeln im Tierpark Cottbus wurde Vogelgrippe nachgewiesen. Der Zoo bleibt vorerst geschlossen, weitere Tests sollen folgen. Weil die erkrankten Tiere zu seltenen oder geschützten Arten gehören, sollen sie nicht getötet werden.
Der Tierpark Cottbus bleibt wegen Geflügelpest vorerst weiter geschlossen, mindestens bis Freitag. Das teilte der Tierpark am Dienstag mit. Ein erster Verdacht habe sich bestätigt, das hätten Tests durch das zuständige Veterinäramt ergeben.
Das Brandenburger Gesundheitsministerium teilte am Dienstag mit, dass fünf Schwäne und eine Ente den Geflügelpesterreger in sich trugen. Zunächst hatte das Landeslabor Berlin-Brandenburg die sogenannte Vogelgrippe vom Subtyp H5N1 nachgewiesen, das nationale Referenzlabor, das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), habe demnach bestätigt, dass es sich um die hochpathogene Variante des Virus handelt.
"Da es sich bei den Vögeln um seltene Rassen und geschützte Arten handelt, wird von einer vorsorglichen Tötung von Tieren und der Einrichtung von Sperrzonen aktuell abgesehen", hieß es in der Mitteilung.
Ein Putenstand in Neustadt/Dosse musste 11.500 Tiere töten, nachdem dort ein Fall von Geflügelpest registriert wurde. Laut Behörden ist das Virus bundesweit auf dem Vormarsch. Mehrere Kilometer um den Betrieb gelten nun strenge Sicherheitsregeln.
Erreger meist von Wildvögeln verbreitet
Aktuell würden im Bestand weitere umfangreiche Proben genommen, um das genaue Ausmaß der Verbreitung bestimmen zu können und daraus Handlungsempfehlungen abzuleiten, so der Tierpark. Insgesamt sollen etwa 30 bis 40 Proben genommen werden. Der Tierpark ist seit dem 31. Dezember wegen des Geflügelpest-Verdachts geschlossen. Drei Schwäne und eine Ente seien zuvor "binnen sehr kurzer Zeit verendet aufgefunden" worden, so das Gesundheitsministerium.
Geflügelpest kann bei Vögeln zu massenhaftem Verenden führen. Anfang Dezember ist der erste Brandenburger Fall der Herbstsaison bei Puten in einem Betrieb in Ostprignitz-Ruppin nachgewiesen worden. Die Tierseuche taucht seit Jahren immer wieder in Deutschland auf. Sie wird durch Wildvögel eingeschleppt und verbreitet. Menschen infizieren sich nur sehr selten.
Zuletzt hatte der Tierpark Cottbus laut eigener Aussage im Januar 2017 wegen mehrerer Fälle von Geflügelpest zeit- beziehungsweise teilweise schließen müssen.