"Task Force Bahnstandort Cottbus"
Eine Taskforce soll den Bahnverkehr zwischen Cottbus und Berlin voranbringen. Bei dem zweiten Treffen am Freitag haben sich Brandenburg, der Bund und die Bahn nun geeinigt, den Bahnhof Königs Wusterhausen auszubauen.
Die Planung für eine bessere Schienenverbindung zwischen Berlin und Cottbus macht Fortschritte. Der Bund, Brandenburg und die Deutsche Bahn hätten sich auf die Finanzierung zum Ausbau des Bahnhofs Königs Wusterhausen (Kreis Dahme-Spreewald) geeinigt, teilten Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) und die Deutsche-Bahn-Vorständin für Digitalisierung und Technik, Daniela Gerd tom Markotten, am Freitag nach der zweiten Sitzung der Task Force zum Bahnstandort Cottbus mit.
Die Kosten beliefen sich auf rund 11 Millionen Euro, hieß es. Die Bauarbeiten am Nordbereich des Bahnhofs sollen bis 2027 beendet sein. Bisher ist der Bahnhof nur eingleisig befahrbar.
Der Neubau des ICE-Instandhaltungswerks in Cottbus läuft nach Angaben der Deutschen Bahn "in Höchstgeschwindigkeit" und liegt im Plan. Das Bahnwerk ist eins der bisher größten Strukturwandelprojekte in der Lausitz. Im Januar 2024 soll der erste ICE ins neue Werk einfahren, um gewartet zu werden. Insgesamt 1.200 Menschen sollen künftig an dem Standort arbeiten und ausgebildet werden.
Der Rohbau der ersten Halle steht, noch in diesem Jahr soll mit dem Bau der zweiten begonnen werden. Sie soll 2026 fertiggestellt werden. Nach Bahn-Angaben wird die Anlage das modernste Instandhaltungswerk für ihre ICE-4-Flotte, die jüngste Baureihe der Hochgeschwindigkeitszüge. Die Flotte umfasst zurzeit rund 100 Züge.
Bisher ist Königs Wusterhausen ein Nadelöhr auf der vielbefahrenen Strecke zwischen Berlin und Cottbus, weil der Bahnhof nur eingleisig befahrbar ist. Die Engstelle soll mit dem Bau von Gleisen und Weichen sowie dem Ausbau einer Eisenbahnüberführung beseitigt werden. Die Bauarbeiten am Nordbereich des Bahnhofs sollen nach Angaben der Landesregierung bis 2027 beendet sein. Erste Vorbereitungen liefen bereits.
Geplant ist, dass ab Ende 2027 jede halbe Stunde Züge zwischen Cottbus und Berlin fahren. Dieser Takt steht im Strukturstärkungsgesetz aus dem Jahr 2020.
Im Rahmen des Ausbaus will die Deutsche Bahn mehrere Arbeiten durchführen. So sollen zum Beispiel Eisenbahnbrücken und Bahnübergänge auf der Strecke angepasst werden, Bahnhöfe erweitert, Schallschutzwände gebaut und Moorstellen saniert werden. Alle Maßnahmen hat die Bahn auf ihrer Internetseite zusammengefasst [bauprojekte.deutschebahn.com].
Das Projekt sei für die Bahn eine wichtige Voraussetzung, "um sich in späteren Schritten dem Korridor Berlin-Cottbus-Görlitz und auch Breslau widmen zu können", sagte Gerd tom Markotten. Woidke setzt sich für eine ICE-Anbindung von Cottbus ein. Sein Ziel ist eine Schnellzugverbindung Berlin-Cottbus-Görlitz-Breslau.
Die "Task Force Bahnstandort Cottbus" war im November 2022 gegründet worden. Sie soll den Ausbau des Standortes im Zuge des Strukturwandels begleiten und voranbringen. Dafür trifft sie sich laut der Brandenburger Staatskanzlei mindestens halbjährlich. Zu der Arbeitsgruppe gehören unter anderem Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD), DB-Vorständin Daniela Gerd tom Markotten sowie Vertreter des Bundesverkehrsministeriums, der Stadt Cottbus und des Spree-Neiße-Kreises.
Sendung: Antenne Brandenburg, 03.03.2023, 16:40 Uhr
Artikel im mobilen Angebot lesen