Landkreis übernimmt
Die bisherige Außenstelle der Zentralen Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete und Asylbewerber in Doberlug-Kirchhain (Elbe-Elster) wird künftig eine Gemeinschaftsunterkunft für Schutzsuchende. Das beschloss am Dienstagabend der Kreisausschuss.
Demnach übernimmt der Landkreis die ehemalige Lausitz-Kaserne am 1. Juli. Bisher war das Land Brandenburg für die Einrichtung zuständig. "Wir werden ein anderes Gebäude dort am Standort nutzen und dann können bis zu 700 Personen untergebracht werden", sagte Landrat Christian Jaschinski (CDU) nach der Sitzung dem rbb. Aktuell seien 350 Plätze belegt.
Für die künftige Gemeinschaftsunterkunft müsse also nicht neu gebaut werden, so Jaschinski. Es werde Infrastruktur genutzt, die schon vorhanden ist. Anfang 2022 hatte Innenminister Michael Stübgen (CDU) erklärt, dass sich die Unterkunft in einem einwandfreien Zustand befinde.
Am Rande des Kreisausschuss am Dienstagabend protestierten nach Angaben eines rbb-Reporters rund 25 Menschen gegen die Übernahme der Einrichtung durch den Landkreis. Sie kritisieren die dauerhafte Unterbringung von Geflüchteten sowie die entstehenden Kosten. Knapp 3,3 Millionen Euro sind für das erste Jahr der Gemeinschaftsunterkunft eingeplant.
Die ehemalige Lausitz-Kaserne war Ende 2015 zur Außenstelle der Erstaufnahmeeinrichtung der Zentralen Ausländerbehörde in Eisenhüttenstadt geworden. Das Innenministerium hatte die Schließung der Einrichtung im Juni 2022 angekündigt - unter anderem, weil damals nur gut 200 Plätze belegt waren.
Sendung: Antenne Brandenburg, 24.05.2023, 08:30 Uhr
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