Bundeswehrstandort
Mehr Soldaten, schwere Transporthubschrauber und ein israelisches Raketenabwehrsystem: Die Bundeswehr will ihren Standort im Elbe-Elster-Kreis ausbauen. Ministerpräsident Woidke ist überzeugt, dass das der Region hilft.
Der Fliegerhorst Schönewalde/Holzdorf im Elbe-Elster-Kreis und Sachsen-Anhalt soll zu einer bedeutenden Drehscheibe der Luftwaffe werden. Künftig sollen dort 47 schwere Transporthubschrauber vom Typ Chinook sowie Teile des israelischen Raketenabwehrsystems Arrow 3 stationiert werden, wie Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) und Innenminister Michael Stübgen (CDU) am Dienstag mitteilten.
Zudem will die Bundeswehr den Standort mit aktuell rund 1.800 Beschäftigten auf 2.500 Soldaten und Zivilisten ausbauen. Für den Ausbau der Infrastruktur sollen in den kommenden zehn Jahren rund 700 Millionen Euro investiert werden.
Der Bundeswehrstandort habe mehrere Male vor dem Aus gestanden, zuletzt vor 13 Jahren, berichtete Stübgen. Luftwaffe, Bundeswehr und Verteidigungsministerium seien der Meinung gewesen, dass der Standort nicht gebraucht werde. Mit der Entscheidung sei der Standort nun langfristig gesichert. Der Fliegerhorst liegt mit dem größeren Teil im Südwesten Brandenburgs (Elbe-Elster) und mit dem kleineren Teil im südöstlichen Sachsen-Anhalt.
Der Brandenburger Regierungschef Woidke nannte den Ausbau des Standortes eine gute strukturpolitische Entscheidung, weil die Region viele Jahre in Teilen vom Braunkohlebergbau geprägt war. "Wir werden die wirtschaftlichen Auswirkungen in der Region sehen", zeigte er sich überzeugt. Dazu müssten die soziale Struktur und die Verkehrsinfrastruktur angepasst werden, damit Menschen in der Region heimisch werden könnten.
Auch den Katastrophenschutz sieht Woidke mit der Stationierung der modernen Hubschrauber besser aufgestellt. Sie hätten ungefähr die acht- bis zehnfache Traglast im Vergleich zu den Hubschraubern, die sonst etwa bei Waldbränden im Einsatz seien. Im vergangenen Jahr hatte in Elbe-Elster bei Falkenberg ein schwerer Waldbrand auf insgesamt 800 Hektar gewütet, Bundeswehrhubschrauber hatten bei den Löscharbeiten geholfen.
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