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Video: rbb|24 Brandenburg aktuell | 29.06.2023 | Phillipp Manske | Quelle: rbb/Schiller

BASF Schwarzheide

Erste Kathodenfabrik Deutschlands in der Lausitz in Betrieb genommen

Bisher werden Autobatterien mit Kathoden bestückt, die vor allem aus Asien importiert werden. Ab sofort können sie auch aus Brandenburg kommen. Der Chemiekonzern BASF hat in Schwarzheide die Produktion gestartet.

Der Chemiekonzern BASF hat an seinem Standort in Schwarzheide (Oberspreewald-Lausitz) damit begonnen, Kathoden-Materialien zu produzieren. Zur Einweihung der Anlage am Donnerstag waren unter anderen Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis90/Grüne) und Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) gekommen.

Es ist laut BASF die erste Produktionsstätte für hochleistungsfähige Kathoden-Materialien in Deutschland. Die Produkte seien bereits für die nächsten Jahre ausverkauft. Die Anlage werde "Produkte liefern, die auf die spezifischen Anforderungen von Zellherstellern und Automobilherstellern in Europa zugeschnitten sind", teilte das Unternehmen mit. Laut BASF entstehen 150 Arbeitsplätze.

Kathoden sind in einer Batterie für den Stromfluss entscheidend. Eine Kathode ist negativ geladen und zieht positiv geladene Teilchen an.

Die Fabrik aus der Vogelperspektive | Quelle: BASF

In Schwarzheide sollen Kathoden-Materialien für jährlich 400.000 E-Autobatterien hergestellt werden. Bisher kommen die Grundbestandteile für E-Autobatterien überwiegend aus Asien.

Um die Fabrik aufzubauen, hatte der Chemiekonzern 2020 einen Förderbescheid über 175 Millionen Euro bekommen. Das Geld kam vom Bund und dem Land Brandenburg und wurde von der EU genehmigt. Die BASF selbst investierte weitere 375 Millionen Euro.

So sieht die geplante Recyclinganlage aus | Quelle: BASF

BASF will auch Batterien recyclen

Die BASF hat in Schwarzheide außerdem damit begonnen, eine Anlage zum Recyclen von Batterien zu bauen. Konkret geht es um die sogenannte Schwarze Masse. Das ist ein Stoff, der entsteht, wenn Batterien zerteilt, geschreddert und anschließend nachbehandelt werden. Die "Schwarze Masse" enthält Metalle wie Lithium, Nickel, Mangan oder Kobalt. Durch eine Wiederverwertung soll der Rohstoffeinsatz bei der Neuproduktion verringert werden. Die Produktion mit 30 Arbeitsplätzen soll voraussichtlich 2024 starten, hieß es von BASF am Donnerstag.

Wirtschaft sieht großes Potential

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Habeck: "Zentrales Puzzlestück"

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck bezeichnet die Kombination der Kathodenmaterial-Produktion und einer Recyclinganlage als weiteres zentrales Puzzlestück für Deutschlands wachsendes Batterie-Ökosystem. "Das Vorhaben von BASF steigert unsere Souveränität entlang der Wertschöpfungskette, fördert die Kreislaufwirtschaft und stärkt so die Wirtschaftssicherheit", wird Habeck in der Mitteilung des Unternehmens zitiert.

Laut dem Wirtschaftsminister unterstreicht die Entscheidung für Schwarzheide außerdem die Attraktivität des Standorts, "den Wert seiner Industriegeschichte und seines chemischen Know-hows ebenso wie das Angebot an erneuerbaren Energien in der Umgebung".

EU-Kommissionsvize: Europa wird unabhängiger

"Der EU-Batteriemarkt wächst sehr schnell", wird der Vizepräsident der Europäischen Kommission, Maros Sefcovic, in der BASF-Mitteilung zitiert. "Es wird erwartet, dass die Nachfrage nach Batterien in den kommenden Jahren sowohl für die Mobilität als auch für die Speicherung weiter drastisch steigen wird, und unsere Wettbewerber drängen ebenso auf diesen Markt." Die neue BASF-Anlagen in Schwarzheide würden zeigen, dass Europa seine Abhängigkeiten in einem strategisch wichtigen Sektor verringere, so Sefcovic.

Wachstum mit Grenzen

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In den Bereich der Anwendung fallen der Fahrzeughersteller Tesla in Grünheide und der Energiekonzern Leag. Den Abschluss und gleichzeitig Neubeginn des Wertschöpfungskette stelle schließlich die BASF mit ihrer geplanten Recyclinganlage dar.

Sendung: Antenne Brandenburg, 29.08.2023, 12:00 Uhr

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