Aus nach über 150 Jahren
Der Drehgestellhersteller Transtec F&E Vetschau GmbH (Oberspreewald-Lausitz) hat am Freitag die Produktion eingestellt. Das Unternehmen ist insolvent. Es schließt nach über 150 Jahren Firmengeschichte. 72 Mitarbeiter verlieren ihre Jobs.
In Vetschau wurden aus rohen Stahlblechen Drehgestelle und andere Teile für Züge produziert. Die Drehgestelle sind unter anderem in den roten Doppelstockzügen der Bahn, in der Berliner S-Bahn und in indischen U-Bahnen verbaut.
Bei dem Unternehmen kriselte es schon länger. Laut der Geschäftsführung gab es Probleme mit Lieferketten, auch die gestiegenen Stahl- und Strompreise hätten der Firma zu schaffen gemacht. Bis zuletzt gab es Hoffnung, dass sich noch Investoren finden.
Das Aus stand fest, nachdem zwei Investoren kurzfristig abgesprungen sind, sagte Betriebsratsmitglied Marcel Richter dem rbb. Er und die anderen Mitarbeiter hatten die Nachricht über das Betriebsende Mitte Mai bekommen. "Da wurde uns auf der Belegschaftsversammlung mitgeteilt, dass der Investorenprozess gescheitert ist und somit eine Fortführung des Unternehmens nicht möglich ist."
Das Unternehmen wurde 1867 gegründet, es entstand eine Fabrik am Rand von Vetschau. Jahrelang wurde Stahl verarbeitet. Zunächst wurden Landmaschinen produziert, später unter anderem auch Flugzeugteile und seit 1970 ausschließlich Drehgestelle für Eisenbahnen.
Wie es für das 55.000 Quadratmeter große Werksgelände weitergeht, ist unklar. Bis Ende 2023 kümmern sich noch drei Mitarbeiter um die Abwicklung.
Mit Informationen von Daniel Friedrich.
Sendung: Antenne Brandenburg, 30.06.2023, 11:30 Uhr
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