rbb24
  1. rbb|24
Audio: Antenne Brandenburg | 29.09.2023 | Florian Ludwig | Quelle: dpa/Bernd Weißbrod

Zweiter Fall binnen weniger Wochen

DRK schließt auch ambulanten Pflegedienst in Spremberg

Nach Finsterwalde nun auch Spremberg: Das Deutsche Rote Kreuz schließt einen weiteren ambulanten Pflegedienst in Südbrandenburg. Zum Jahresende brauchen mehr als 100 Patienten eine neue Betreuung.

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) schließt seinen ambulanten Pflegedienst in Spremberg (Spree-Neiße) zum 31. Dezember. Das sagte die DRK-Geschäftsführerin des Kreisverbandes Niederlausitz, Cornelia Grösel, am Freitag auf rbb-Nachfrage.

"Der Pflegedienst in Spremberg arbeitet nicht kostendeckend", so Grösel zu den Hintergründen. Mehrere Jahre sei der Dienst durch andere Bereiche des Verbandes mitfinanziert worden, das sei nun nicht mehr möglich. Hinzu komme eine "sehr schwierige personelle Situation" im Pflegebereich. "Es ist allgemein bekannt, dass es im Pflegesektor gerade sehr schwierig ist", so die Geschäftsführerin.

Aus für ambulanten DRK-Pflegedienst in Finsterwalde

"Wie ein Pflegedienst systematisch zugrunde gerichtet wurde, finde ich eine riesen Sauerei"

Diese Nachricht hat in dieser Woche eingeschlagen: Das DRK schließt noch diesen Monat seinen ambulanten Pflegedienst in Finsterwalde, Doberlug-Kirchhain und Sonnewalde. Patienten und Mitarbeiter sind verzweifelt und verunsichert. Von I. Wussmann und S. Schiller.

Es ist die zweite Schließung innerhalb weniger Wochen. Erst Ende August hatte der DRK-Pflegedienst in Finsterwalde seine Arbeit eingestellt. Als Grund wurde ebenfalls Personalmangel genannt. Inzwischen sind dort alle Patienten versorgt. In Bernau musste zuletzt wegen Personalmangels vor zwei Wochen eine Seniorenresidenz schließen.

Perspektiven für Patienten und Mitarbeiter

Von der Schließung in Spremberg sind mehr als 100 Patienten betroffen. Sie seien in dieser Woche informiert worden und brauchen nun bis Jahresende einen neuen Pflegedienst. Für die Patienten soll es eine lückenlose Betreuung geben, sagte Grösel. "Wir sind aktiv im Austausch mit anderen Pflegediensten aus der Region, um rechtszeitig diesen nahtlosen Übergang gewährleisten zu können."

Zum Jahresende

Personalmangel zwingt Bernauer Seniorenresidenz zur Schließung

Die Bewohner der Seniorenresidenz Ulmenhof in Bernau sind bestürzt: Zum Jahresende schließt die Einrichtung. Als Grund wird Personalmangel genannt. Nur ein Teil der Bewohner kann in eine benachbarte Residenz umziehen.

Die Chancen dafür stehen laut Grösel gut. Bei allen Pflegediensten, mit denen sie gesprochen habe, sei der Zuspruch groß gewesen. Darüber hinaus helfe auch der DRK-Landesverband. Es seien bis zur Schließung auch noch drei Monate Zeit, so Grösel.

Alle Mitarbeiter können laut der Geschäftsführerin im DRK-Pflegezentrum Spremberg weiterbeschäftigt werden. Aktuell würden 13 Personen beim ambulanten Pflegedienst arbeiten, von denen eine Mitarbeiterin noch in diesem Jahr in Rente gehe. "Somit kann ich allen zwölf Mitarbeiter:innen die gleiche Position, die gleiche Arbeit, die sie jetzt haben, im stationären Bereich anbieten."

Sendung: Antenne Brandenburg, 29.09.2023, 15:30 Uhr

Artikel im mobilen Angebot lesen