Raumordnungsverfahren
Seit 16 Jahren gibt es Pläne, rund 40 Millionen Euro wurden investiert, nun der Dämpfer: Millionen Tonnen Kupfererz werden möglicherweise in der Lausitzer Erde bleiben. Das Raumordnungsverfahren endete negativ.
Der geplante Abbau von Millionen Tonnen Kupfererz in Spremberg (Spree-Neiße) steht auf der Kippe. Das Raumordnungsverfahren für ein Kupferbergwerk sei abgeschlossen, teilte das Brandenburger Landesministerium für Infrastruktur und Landesplanung am Montag mit.
Es gebe mehrere Konflikte. Die Prüfung habe ergeben, dass "auf Basis der eingereichten Unterlagen die Raumverträglichkeit des Vorhabens nicht festgestellt werden kann", heißt es in der Mitteilung [gl.berlin-brandenburg.de].
Bei einem Raumordnungsverfahren wird unter anderem die Umweltverträglichkeit eines Vorhabens überprüft. Dabei wird zum Beispiel auf den Artenschutz, Wasserverbrauch, Lärm und Staub geachtet.
Das Ergebnis ist noch keine grundsätzliche Absage an das Kupferbergwerk. Es gibt aber für eine Genehmigung oder Absage die Richtung vor. "Die landesplanerische Beurteilung ist vom Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe Brandenburg (LBGR) bei der Beantragung einer bergrechtlichen Genehmigung zu berücksichtigen", heißt es in der Mitteilung.
Bei dem Raumordnungsverfahren wurden laut Landesplanung alle Stellen einbezogen, auf die die Pläne "fachlich oder räumlich" Auswirkungen hätten. Darüber hinaus konnte jeder Hinweise geben. Insgesamt seien rund 270 Stellungnahmen abgegeben worden, heißt es.
Die festgestellten Konflikte betreffen demnach "insbesondere
Seit 16 Jahren gibt es Pläne, bei Spremberg Kupfer abzubauen. Das wertvolle Kupfererz soll in der Erde zwischen dem Spremberger Ortsteil Graustein und Schleife in Sachsen lagern. Es ist der zweite Anlauf des Unternehmens Kupferschiefer Lausitz GmbH (KSL) für einen Abbau. 2014 war er auf Eis gelegt worden, weil die Marktpreise stagnierten. Nachdem sich das geändert hatte, wurde ab 2021 ein neuer Anlauf genommen.
In der Lagerstätte werden 130 Millionen Tonnen Kupfererz vermutet. Daraus könnten 1,9 Millionen Tonnen reines Kupfermetall entstehen. Gebraucht wird es unter anderem für die Produktion von Elektrogeräten, Autos und Schmuck. Das Unternehmen KSL hat seit dem Projektstart mit Erkundungen 2007 rund 40 Millionen Euro investiert, sagte Projektleiter Blas Urioste dem rbb im März 2023.
Nach dem Ergebnis des Raumordnungsverfahrens hält das Unternehmen KSL laut Urioste aber weiter an den Plänen fest. "Wir sehen nicht, dass die Pläne jetzt auf Eis gelegt werden", sagte der Projektleiter dem rbb. "Es sind neue Fragen dazugekommen, die zu beantworten sind."
Das Unternehmen wolle sich in den nächsten Tagen die Unterlagen genauer anschauen. "Wir sind aber guter Dinge, dass alle offenen Fragen zu klären sind", so Urioste.
Sendung: Antenne Brandenburg, 18.09.2023, 12:30 Uhr
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