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Audio: Antenne Brandenburg | 15.11.2023 | Holger Keßler | Quelle: rbb/Thomas Krüger

Geschäftsführer per Haftbefehl gesucht

Modekette Aachener hält an Eröffnung in Cottbus fest

Im Juni sind in der ehemaligen Galeria-Kaufhof-Filiale in Cottbus die Lichter ausgegangen. Mit der Kette Aachener wurde schnell ein Nachfolger für den Standort präsentiert. Doch der Chef der Aachener ist untergetaucht und wird per Haftbefehl gesucht.

Im ehemaligen Galeria-Kaufhof-Gebäude in Cottbus stehen Regale, durch die Schaufenster ist auch schon Damenmode zu sehen. Doch wann Kunden die Ware tatsächlich auch kaufen können, das ist zurzeit noch unklar.

Nach der Insolvenz von Galeria-Kaufhof-Karstadt hatte das Modehaus Aachener im Juni große Teile des Gebäudes angemietet. Im September sollte eine große Eröffnungsparty steigen. Doch der Termin wurde seitdem mehrfach verschoben. Aachener Geschäftsführer Friedrich-Wilhelm Göbel führte Anfang November gegenüber rbb24 Lieferschwierigkeiten und Auflagen des Denkmalschutzes als Gründe an.

Eröffnungstermin noch unklar

Haftbefehl gegen Geschäftsführer von Cottbuser Galeria-Nachfolger

Cottbus wartet auf eine Nachnutzung des einstigen Galeria-Standortes, doch die könnte noch auf sich warten lassen. Der Geschäftsführer des Nachfolgers wird per Haftbefehl gesucht. Die geplante Eröffnung am Donnerstag wackelt.

Und kurz darauf tauchte der Chef der Modekette unter. Nach dem 60-Jährigen wird per Haftbefehl gefahndet. Er war nicht zu einer Verhandlung im Amtsgericht Hagen erschienen. Göbel soll 2020 gegenüber einem Gerichtsvollzieher eine falsche eidesstattliche Versicherung über seine Vermögensverhältnisse abgegeben haben.

Modekette hält an Eröffnung in Cottbus fest

Ihr Chef sei zwar untergetaucht, das Tagesgeschäft laufe aber weiter, sagte eine Mitarbeiterin der Kommunikationsabteilung von Aachener am Dienstag auf Nachfrage von rbb|24. Das Unternehmen sei trotz des untergetauchten Geschäftsführers weiter voll handlungsfähig. Auch an der geplanten Eröffnung in Cottbus und der Übernahme der ehemaligen Galeria-Kaufhof-Mitarbeiter wolle man festhalten.

Handelsverband sieht Unsicherheit bei Lieferanten

Neben Cottbus hatte Aachener im Zuge der Insolvenz von Galeria-Karstadt-Kaufhof bundesweit fünf weitere Filialen des letzten großen Warenhauskonzerns in Deutschland übernommen. Wie der Geschäftsführer des Handelsverbandes Textil, Schuhe, Lederwaren (BTE), Axel Augustin, rbb|24 sagte, hätten alle übernommenen Standorte gerade dasselbe Problem. "Die Lieferanten wissen nicht, wann sie Ware liefern sollen. Müssen sie überhaupt noch Ware liefern? Also wir hören natürlich überall - nicht nur in Cottbus - von Verschiebungen, dass die nicht wissen, wann tatsächlich eröffnet werden soll", so Augustin.

Gleichzeitig betonte der Chef des Handelsverbandes, Aachener sei zwar eine junge Kette, aber der untergetauchte Chef lange im Geschäft gewesen; Göbel habe in der Vergangenheit bewiesen, dass er Geschäfte führen könne. "Also grundsätzlich kann er Modehandel", sagte Augustin. Allerdings müsse Göbel nun "beweisen, ob er das jetzt schafft", so Axel Augustin gegenüber rbb|24.

Galeria-Kaufhaus-Gebäude in Cottbus gehört jetzt der Stadt

Die Galeria-Kaufhof Filiale in Cottbus war im Zuge der Insolvenz des Mutterkonzerns Galeria-Karstadt-Kaufhof im Juni dieses Jahres geschlossen worden. Gut 80 Mitarbeiter am Standort Cottbus verloren ihre Jobs.

Das Gebäude in der Innenstadt gehört mittlerweile der Stadt. Sie hatte dafür einen Kredit über 15 Millionen Euro aufgenommen. Nach Plänen des Rathauses sollen auch Teile der Verwaltung in das ehemalige Kaufhaus einziehen.

An dem Gebäude hatte kurzzeitig auch der Onlinehändler "Buero.de" Interesse bekundet, sein Angebot für Cottbus und andere Galeria-Karstadt-Kaufhof-Standorte dann aber wieder zurückgezogen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 15.11.2023, 16:10 Uhr

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