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Audio: Antenne Brandenburg | 07.11.2022 | Dorett Kirmse | Quelle: rbb / Tony Schönberg

Plädoyers im Drogen-Prozess gegen Pensionsbetreiber

Staatsanwalt fordert mehrjährige Haft, Verteidigung fordert Freispruch

Im Verfahren am Landgericht Frankfurt (Oder) wegen Drogenhandels im großen Stil wurden am Montag die Plädoyers gehalten. Wie Reporter des rbb berichten, fordert die Staatsanwaltschaft für einen 34 Jahre alten Pensionsbetreiber aus Frankfurt eine mehrjährige Haftstrafe. Die Verteidigung plädiert hingegen auf Freispruch.

Verteidigung sieht Beweise als unzureichend an

In seinem Plädoyer stellte der Staatsanwaltschaft fest, dass eindeutig bewiesen sei, dass der Angeklagte mit Kokain, Marihuana und Amphetaminen gehandelt habe. Es sei von organisierter Kriminalität auszugehen, die sich für Brandenburg auf höchstem Niveau abspielte. Die Staatsanwaltschaft forderte deshalb eine Haftstrafe von acht Jahren und sechs Monaten.

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Die Verteidigung sieht allerdings keine Beweise für die Taten. Die Anklage beruhe ausschließlich auf Daten verschlüsselter Messenger-Dienste, die aus ihrer Sicht nicht verwendet werden dürfen. Daher sei ihr Mandant freizusprechen.

Ein Urteil in dem Verfahren soll es am kommenden Montag geben.

Prozess gegen mutmaßlichen Drogenring

Anfang des vergangenen Jahres hat die Polizei in Ostbrandenburg einen mutmaßlichen Drogenring ausgehoben. Mehrere Männer wurden verhaftet. Zudem wurden unter anderem in Frankfurt (Oder), Müllrose und Fürstenwalde im Kreis Oder-Spree rund 55 Kilogramm Marihuana, mehrere Waffen - darunter eine Maschinenpistole - und Vermögenswerte von mehr als einer Million Euro beschlagnahmt. Im vergangenen Oktober begannen die Prozesse gegen insgesamt sieben Männer.

Zwei mutmaßliche Mitglieder wurden bereits zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Ein 31-Jähriger muss für fünf Jahre und neun Monate ins Gefängnis. Zudem muss er 1,2 Millionen Euro zahlen. Das entspricht nach Angaben des Gerichts dem Wert der verkauften Drogen. Sein 26 Jahre alter Mitangeklagte erhielt eine Haftstrafe von zwei Jahren und drei Monaten. Die beiden Männer hatten vor Gericht ein umfassendes Geständnis abgelegt.

Ein Verfahren gegen einen 35-Jährigen aus Fürstenwalde wurde wegen gesundheitlicher Probleme des Angeklagten ausgesetzt. Ein Verdächtiger wurde freigesprochen. Erst im September hat das Landgericht einen weiteren Mann – einen 26-jährigen Musiker - zu drei Jahren Haft verurteilt.

Sendung: Antenne Brandenburg, 07.11.2022, 16:30 Uhr

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