Karina Dörk (CDU)
Von Samstag an fließt durch Druschba-Pipeline kein russisches Öl mehr in die PCK-Raffinerie in Schwedt (Uckermark).
Die Schließung der Erdölleitung ist ein Baustein der Sanktionen gegen den Kriegstreiber Russland – denn ab Januar will Deutschland aufgrund des Krieges in der Ukraine kein russisches Öl mehr aus Pipelines empfangen.
Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums soll die Raffinerie künftig unter anderem über den polnischen Hafen Danzig beliefert werden - damit wäre die PCK bis zu 70 Prozent ausgelastet. Weitere Alternativen wie Öl-Lieferungen aus Kazachstan werden derzeit diskutiert.
Die Landrätin der Uckermark, Karina Dörk (CDU), sagte dem rbb: "Bis zum Schluss haben wir die Hoffnung gehabt, dass vielleicht noch mal eine Verlängerung der Möglichkeiten, russisches Öl zu nutzen bedacht wird." Dörk wünsche sich, dass man mögliche Konsequenzen bei Entscheidungen stärker bedenken würde.
Es gäbe Fakten zu beachten, die erst in den letzten Monaten ans Licht gekommen sein. Diese wären zu Anfang noch niemandem bewusst gewesen. "Da hätte ich gehofft, dass wir eine Diskussion nochmal ergebnisoffen führen", so die Landrätin.
Mögliche Auswirkungen des Öl-Embargos werden seit Monaten diskutiert – was der vorhergesehene Strukturwandel für die Facharbeiter in Schwedt bedeutet, ist nicht klar. Dörk ist besorgt, dass es nicht genügend Zeit gebe, den Menschen und Fachkräften in und rund um das PCK eine Zukunft zu versichern, "dass sie sehen, sie haben hier Perspektive“.
Die Landrätin befürchte vor allem, dass junge Menschen die Raffinerie verlassen würde. "Das ist eine Entwicklung, die sehe ich mit Sorge“, sagte Dörk dem rbb.
Sendung: Antenne Brandenburg, 27.12.22, 16 Uhr
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