Maskenpflicht im ÖPNV
Nach der Verlängerung der Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr haben Verkehrsbetriebe weiterhin Probleme bei der Durchsetzung. Das Zugpersonal weist nach wie vor auf das Tragen einer FFP2-Maske hin – das habe aber seine Grenzen.
In Brandenburg ist die Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr verlängert worden - bis einschließlich 11. Januar muss in Bus und Bahn weiterhin eine FFP2-Maske getragen werden. Doch viele Fahrgäste scheinen sich nicht mehr an die Maskenpflicht zu halten - zum Beispiel auch in der Regionalbahnlinie 26 zwischen Berlin und Kostrzyn.
Dort fahren täglich viele Pendler – mit und ohne Maske. Eine rbb-Reporterin beobachtete am Mittwochmorgen, dass nur etwa die Hälfte der Fahrgäste eine Maske trugen. Viele schienen frustriert über die Verlängerung der Pflicht.
Ein Fahrgast des RB26 sagte dem rbb: "Ich weiß, es gibt eine Pflicht, aber wenn die Hälfte der Leute hier sitzt, ohne Maske, dann sehe ich da keinen Sinn mehr drin." Ein weiterer Pendler erzählte, er habe seine Maske vergessen, sei aber auch der Meinung, "es ist Zeit, die Maske fallen zu lassen. Die Krankheit gibt's, aber damit müssen wir lernen zu leben."
Angst vor einer Ansteckung scheinen die meisten Fahrgäste nicht zu haben, eine weitere Pendlerin sagte unserer Reporterin, der Großteil der Bevölkerung sei mittlerweile immun gegen das Virus. "Kontrolliert ja auch keiner“, sagte der nächste Fahrgast.
Als unsere Reporterin eine Schaffnerin bei der Kontrolle begleitet, fragt diese schon hin und wieder nach der Maske - manchmal allerdings nur im Vorbeigehen. Mehrere der Fahrgäste ignorierten den Hinweis.
Die Niederbarnimer Eisenbahn (NBE), die die Strecke der RB26 betreibt, wollte zur Maskenpflicht kein Interview geben. Auch andere Verkehrsbetriebe blieben zurückhaltend. Der Geschäftsführer der Ostdeutschen Eisenbahn GmbH (ODEG), Stefan Neubert, sagte, in seinen Zügen werde kontrolliert.
Das Zugpersonal könne allerdings keine Bußgeld- oder ähnliche Strafen verhängen – das dürfe nur das Gesundheits- oder Ordnungsamt.
Das Zugpersonal könnte nur darauf verweisen, eine Maske aufzusetzen. Für die Schaffner sei dies eine schwierige Situation, "weil sie zwischen die Fronten gestellt werden", so Neubert. Es gäbe von den verantwortlichen Behörden keine Unterstützung bei der Umsetzung der Maskenpflicht.
Schaffner könnten Maskenverweigerer des Zuges verweisen, bisher sei das aber noch nicht vorgekommen, weil die Fahrgäste die Maske dann doch vorher aufsetzten, so Neubert.
Zu Ausschreitungen zwischen Personal und Fahrgästen sei es in den Zügen der ODEG bisher aber nicht gekommen. Immer wieder müsse man Menschen auffordern, die Maske aufzusetzen, aber auch dann könne man nicht sicherstellen, dass die Person die Maske nicht wieder absetzt.
Sendung: Antenne Brandenburg, 21.12.2022, 16:40
Mit Material von Marie Stumpf
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