Tesla und ukrainische Fachkräfte beleben Arbeitsmarkt in Ostbrandenburg
Zum Jahresende ist die Zahl der Arbeitslosen in Brandenburg leicht gestiegen - doch ebenfalls die Zahl der Beschäftigten. Unter anderem sind Tesla und der Zuwachs an Fachkräften aus der Ukraine bedeutend für den Beschäftigungszuwachs in der Region.
Die Zahl der Arbeitslosen in Frankfurt (Oder) und den Landkreisen Oder-Spree und Märkisch-Oderland ist zum Ende des vergangenen Jahres um 200 Personen gestiegen. 13.100 Menschen sind derzeit in den Regionen arbeitslos, wie die Frankfurter Agentur für Arbeit am Dienstag mitteilte. Dennoch sollen sozialversicherungspflichtige Jobs zugenommen haben, wie etwa im Landkreis Oder-Spree um 9,5 Prozent.
In Brandenburg ist die Anzahl an Beschäftigten um fünf Prozent gestiegen - 6.000 neue Beschäftigte gab es. In dieser Summe "war Tesla mit seinen Einstellungen dominierend, aber es gab auch einen Beschäftigungszuwachs außerhalb von Tesla", sagte Jochem Freyer, Leiter der Frankfurter Agentur für Arbeit.
Ab Januar sollen Arbeitslose oder Bedürftige Bürgergeld statt Hartz-IV-Unterstützung erhalten. Im Mittelpunkt stehen dabei neben mehr Geld auch Fort- und Weiterbildung. Ein neuer Ansatz, der aber für manche zu spät kommt. Von Wolf Siebert
Noch rund 700 geflüchtete Ukrainer ohne Job
Auch viele Ukrainer, die in den vergangenen Monaten aufgrund des Angriffskrieges nach Ostbrandenburg gekommen sind, sollen in der Elektroautofabrik in Grünheide (Oder-Spree) einen Job gefunden haben.
Von den rund 2.000 Geflüchteten sollen zum Höhepunkt etwa 900 arbeitslos gewesen sein, sagte Freyer dem rbb. Doch "davon sind jetzt in etwa noch 700 Personen arbeitslos", so Freyer weiter.
Ein Großteil der Ukrainer - rund 400 - betreut derzeit das Frankfurter Jobcenter. Viele der Geflüchteten, die Deutsch sprechen, sollen schon Arbeit aufgenommen haben, erklärte der Leiter des Jobcenters, Frank Mahlkow. Diese hätten es einfacher, ihren gelernten Beruf weiterzuführen.
Viele der Ukrainer bringen gute berufliche Voraussetzungen mit, sagte Mahlkow. Man könne den Fachkräftemangel in Deutschland auf diesem Wege nicht beheben, aber zumindest entschärfen, so der Jobcenter-Leiter. Denn nicht nur die formalen Qualifikationen, sondern auch die Motivation, die deutsche Sprache zu lernen, sei bei den Ukrainern groß.
Mahlkow sei zuversichtlich, dass diejenigen, die auf dem Weg sind, die deutsche Sprache zu lernen, in diesem Jahr sehr wahrscheinlich vermehrt berufliche Tätigkeiten aufnehmen werden.