Kohleabbau
Junge Aktivistinnen und Aktivisten von der Klimabewegung Fridays for Future (FFF) haben am Freitagnachmittag in Eberswalde (Barnim) gegen die Räumung des Dorfes Lützerath in Nordrhein-Westfalen demonstriert. Die Polizei räumt aktuell den kleinen Ort, damit der Konzern RWE Lützerath für einen Kohle-Tagebau abbaggern kann. In Eberswalde kamen laut Angaben der Organisatoren etwa 250 Demonstranten zusammen.
Seit Tagen versuchen Aktivisten in Lützerath, die Räumung zu verhindern. Im brandenburgischen Eberswalde will man auch ein Zeichen dagegen setzen, heißt es von den Organisatoren dem rbb gegenüber. "Der Kohleabbau zeigt deutlich, wie die Ökosysteme ineinandergreifen und Auswirkungen haben, die wir nicht mehr ruckgängig machen können, sobald einmal die Entschiedung getroffen ist, diesen Weg zu gehen", sagte die Aktivistin Franka Bock am Freitag. Es gehe dabei nicht um ein Dorf, sondern "um uns alle und unsere Lebensgrundlage", so Bock weiter.
Bock selbst sei im Oktober 2021 für einen Monat in Lützerath gewesen. Dort habe sie eigenen Aussagen zufolge Baumhäuser aufgebaut, ein Festival mit verschiedenen Künstlern organisiert und sich der Polizei in den Weg gestellt. "Ohne die Proteste wäre Lützerath längst nicht mehr da", sagte Bock. "Da bin ich voll und ganz bei den Aktivist:innen, die gerade in Lützerath vor Ort sind."
Beim Thema Kohleausstieg im Land Brandenburg, der für das Jahr 2038 geplant ist, zeigte sich die Friday for Future-Anhängerin ebenfalls kritisch. Es gehe nicht nur darum, einen etwas früheren Zeitpunkt für den Ausstieg zu entscheiden - in NRW soll das bereits im Jahr 2030 passieren. Wichtiger sei die Menge der Kohle, die bis zum Ausstieg abgebaggert werde. Daher bestehe der Gruppe zufolge Handlungsbedarf.
Sendung: Antenne Brandenburg, 13.01.2023, 15:30 Uhr
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