rbb24
  1. rbb|24
Audio: Antenne Brandenburg | 24.02.2023 | Marie Stumpf | Quelle: imago/Monkey Business

Folgen der Pandemie

Schüler mit Lerndefiziten werden in Neunhagen erfolgreich gefördert

Vor fast zwei Jahren wurden die Schulen geschlossen und Schüler ins Homeschooling geschickt. Um Lerndefiziete zu bügeln wurden Lehramtsstudenten eingesetzt. Erste Erfolge der Förderung beobachtet man in einer Grundschule in Neuenhagen.

Infolge der Pandemie sollen weiterhin viele Schülerinnen und Schüler unter Lerndefiziten leiden. Die Kinder, die mit Beginn der Pandemie eingeschult worden sind, sollen es besonders schwer haben. Denn kurz nach der Einschulung folgte der Winter mit Homeschooling und Wechselunterricht, welches den meisten Kindern ein lückenloses Lernen erschwert haben soll.

Um die in dieser Zeit entstanden Lerndefizite auszubügeln, wurden im Rahm des "Aufholen nach Corona"-Programms Lehramtsstudent:innen an Schulen geschickt, um dort Kinder Unterstützung zu leisten. Derzeit sollen rund 500 von ihnen in Brandenburg eingesetzt sein.

Auch an der Goethe Grundschule in Neuenhagen (Märkisch-Oderland) versuche man derzeit auf diesem Wege Lernlücken zu füllen. Die Lehramtsstudentin Chantal Nentwig wird vor allem in den dritten und vierten Klassen der Grundschule eingesetzt - dort gebe es besonders große Schwierigkeiten, sagt sie. Acht bis zehn Förderstunden macht die Studentin pro Woche.

Krieg in der Ukraine

Brandenburger Landwirte mit Betrieb in der Ukraine bangen um Mitarbeiter

Seit Kurzem können in der Ukraine auch landwirtschaftliche Mitarbeiter zur Armee eingezogen werden. Für die Höfe kann das ein Problem werden - wie für den von zwei Brandenburgern, die seit einigen Jahren in der West-Ukraine wirtschaften.

Intensives lernen in kleinen Gruppen

Die meisten Kinder sollen das Lesen beherrschen, doch beim Schreiben und im Bereich Geometrie würden sie oftmals Lernlücken hätten, sagte Nentwig. Zwei Themen, die im Homeschooling scheinbar nicht gut funktioniert haben, so Nentwig weiter.

Durch das Lernen in kleineren Gruppen könne sich Nentwig mehr Zeit für die einzelnen Kinder nehmen. Das käme bei den Kindern gut an: "Wenn ich hier bin, dann ist es leichter, weil sie uns auch mehr erklärt und uns auch hilft", sagte eine Drittklässlerin. In ihrem normalen Unterricht müsse sie das meiste allein machen.

Bei den Viertklässlern:innen sei vor allem Grammatik ein schwieriges Thema. "Die Unsicherheiten sind da groß“, so Nentwig.

Stetige Verbesserung durch Förderung zu sehen

Obwohl es weiterhin Defizite gebe, sollen die Kinder sich seit Beginn des Förderunterrichts vor zwei Jahren stetig verbessert haben, so Nentwig. Besonders bei den Kindern der zweiten Klasse wäre eine Verbesserung beim Lesen besonders aufgefallen.

"Da, konnte man sehen, von Woche zu Woche dieses laute Lesen hat so viel dazu beigetragen, das war Wahnsinn“, so Nentwig. "Das macht ein selbst natürlich auch total glücklich", so die Lehramtsstudentin weiter.

Auch die Klassenlehrer:innen der Schule in Neuenhagen würden die Folgen der Förderung spüren. Wenn Nentwig einen gewissen Zeitraum nicht Vorort war, habe man es deutlich an der Leistungen und Motivation der Kinder bemerkt, so Sylvia Ehrentreich, Klassenlehrerin der 3B.

Finale in den USA

Rüdersdorfer Gymnasium hofft auf Titel bei Robotics-WM

Aufmerksamkeit sei ein wichtiger Aspekt für Kinder

Jessica Roland, Lehrerin der vierten Klasse, habe die Erfahrung gemacht, dass die Aufmerksamkeit ein wichtiger Aspekt für die Kinder sei. Die Kinder würden Fragen stellen, "damit, man sie sieht und hört und sie wahrnimmt. Das brauche viele Kinder noch“, so Roland.

Roland und Ihre Kollegen:innen aus Neuenhagen würden sich mehr Studenten zur Unterstützung auch im Unterricht unabhängig von Corona wünschen.

Geplant war, dass das Förderprogramm im Sommer endet. Doch aufgrund des hohen Bedarfs und ersten Erfolgen soll das Programm bis nächstes Jahr verlängert werden. Zwei Milliarden Euro sollen nach Angaben des Bundes bereits in das Aktionsprogramm geflossen sein. Den Angaben zufolge soll ein Zukunftspaket mit dem Schwerpunkt Bewegung, Kultur und Gesundheit an das Aufholprogramm angeknüpft werden.

Sendung: Antenne Brandenburg, 24.02.23, 15:40

Mit Material von Marie Stumpf

Artikel im mobilen Angebot lesen