Ostbrandenburger Unternehmer wollen von Kohleausstieg der Lausitz profitieren
Die Lausitz wird mit Milliarden vom Bund gefördert, damit die Region den Sprung in eine Zunkunft ohne Kohle schafft. Ostbrandenburger Unternehmer hoffen darauf, dass der Osten Brandenburgs auch davon profitiert. Einige sind jedoch skeptisch.
Am Donnerstag haben sich in Frankfurt (Oder) Unternehmer aus Ostbrandenburg getroffen, um über den Strukturwandel in der Kohleregion Lausitz und die daraus entstehenden Möglichkeiten für Ostbrandenburg zu diskutieren. Die Nachbarregion soll über drei Milliarden Euro vom Bund zur Förderung kommunaler und regionaler Projekte erhalten.
Fast noch zwei Milliarden Euro wurden noch nicht verteilt und können noch abgerufen werden. Davon könne auch Ostbrandenburg profitieren: "Da bin ich der festen Überzeugung, dass die Nachbarregionen ganz stark partizipieren werden", sagte nach dem Treffen Ralf Henkler, Leiter der Wirtschaftsregion Süd-Ost Brandenburg beim Bundesverband Mittelständische Wirtschaft, dem rbb. Es gehe dabei um viele Planungs- und Bauprojekte in der Lausitz, so Henkler weiter. "Das wird die Region nicht selbst stemmen können."
Also nun doch: Aufgrund von terminlichen Kollisionen verschiebt Brandenburg die von der Staatskanzlei verlangte Sitzung der Task-Force zur Versorgung der PCK-Raffinierie Schwedt. Ein neuer Termin soll bereits auch schon stehen.
Ausstrahlung auch auf Ostbrandenburg
Nicht nur die Lausitz stehe damit vor einem spannenden Umbruch, sondern die ganze Region Süd-Ost Brandenburg. "Also allein die bundesdeutschen Forschungsinstitute, die sich in der Region niederlassen werden, die werden dafür sorgen, dass sich Mittelstand in den nächsten Jahren ringsherum ansiedeln wird", sagte Henkler. Dazu sollen mehr Unternehmen gegründet werden. Damit werde in Zukunft der Standort für Familien, Studenten und Absolventen attraktiver.
Eigentlich sind die Fördergelder zwar nur für Kommunen, kommunale Unternehmen und Institutionen gedacht. Allerdings können private Unternehmen sich in Kooperation mit öffentlichen Institutionen auf die Gelder bewerben.
Frankfurt hofft auf Wertschöpfungsketten
Darauf setzt auch Frankfurts 1. Beigeordneter Claus Junghanns (CDU), der für die Wirtschaftsförderung in der Stadt zuständig ist: "Wenn sich dann in Frankfurt (Oder) auch das eine oder andere Unternehmen ansiedelt, das auch in die Wortschöpfungsketten in der Lausitz integriert wird, ist das auch für uns als Standort wichtig und richtig". Es sei ihm wichtig, dass die Regionen miteinander und nicht gegeneinander agieren, so Junghanns.
Weniger optimistisch ist Markus Jahn, Chef eines Frankfurter Elektrounternehmens. Seine Erfahrung sei, dass die regionalen Unternehmen wenig Berührung mit den großen Firmen haben und die Firmen ihre eigenen Fachkräfte mitbringen. Außerdem sei die Lausitz immer noch eine Stunde entfernt, so weit wie die Metropolregion Berlin.