Übergabe im März
Im ukrainischen Makariv wurden insgesamt 40 Prozent der Infrastruktur durch russische Truppen zerstört. Hilfe beim Wiederaufbau und der Versorgung kommt aus Wandlitz. Jetzt liefert die Barnimer Gemeinde weitere Ausrüstung an den Katastrophenschutz.
Seit Beginn des Krieges hat die Gemeinde Wandlitz bereits mehrfach Spenden-Transporte in die Ukraine entsandt. Neben Sachgütern und Technik für die Infrastruktur, war auch Ausrüstung der Feuerwehr Teil einer der Konvois. Aktuell bereitet die örtliche Initiative die Überführung eines weiteren Löschfahrzeugs vor.
Sandy Lange ist Sachgebietsleiterin im Katastrophenschutz der Gemeinde. Sie schiebt die Rollläden an der Seite des Leiterwagens hoch, um die Ausrüstung im Inneren zu überprüfen. Erst dann kann sie es in die Ukraine überführen. Einer der sogenannten B-Schläuche ist vorhanden, doch Platz für weitere ist vorhanden. Diese werden aus den nicht mehr benötigten Beständen genommen. "Weiterhin wollen wir einen Stromerzeuger nachrüsten, der mit auf das Fahrzeug gehört", sagt Lange. "Dazu ein hydraulisches Rettungsgerät sowie alles Mögliche an Wasser führenden Armaturen, Strahlrohre, Verteiler, so dass das Fahrzeug dann komplett einsatztauglich ist."
Das Löschfahrzeug vom Typ LF16 steht derzeit noch vor der Ortswehr Basdorf in Wandlitz. Zukünftig soll es in der ukrainischen Partnerstadt Makariv weiter Dienst verrichten. In der 15.000-Einwohner-Stadt in der Nähe von Kiew hat das russische Militär nach Angaben der Verwaltung 40 Prozent der Infrastruktur, darunter zwei Kindergärten und eine Krankenstation, zerstört. Auch viele der Wohnhäuser seien in Mitleidenschaft gezogen worden. Daraufhin erklärte die Gemeinde Wandlitz ihre Solidarität. "Die Idee ist grundsätzlich, dass wir der Ukraine helfen wollten", sagt Bürgermeister Oliver Borchert (Freie Wählergemeinschaft). "Das haben wir ja mit einer strategischen Partnerschaft, die wir im letzten Mai beschlossen haben, auf offizielle Beine gestellt."
Als in Wandlitz drei Fahrzeuge ausgemustert werden mussten, sei die Idee entstanden, diese direkt zu übergeben. Zwei Fahrzeuge wurden bereits im vergangenen Sommer überführt. Damals war auch Sandy Lange mit vor Ort und will es bei der Überführung des dritten Fahrzeugs am 10. März wieder sein. Die 850 Kilometer lange Fahrt führt nach Polen in die Nähe der ukrainischen Grenze, erklärt die Wandlitzerin. "Das ist so organisiert, dass wir dort zur Landesfeuerwehrschule in Polen fahren, wo uns dann bereits Kräfte der ukrainischen Katastrophenschutzbehörde und auch der Berufsfeuerwehr in Polen in Empfang nehmen. Die haben da wirklich schon eine Routine drin bei den Fahrzeugübergaben." Sandy Lange wird dann nur noch die Papiere übergeben müssen.
Dass die Löschfahrzeuge dringend benötigt werden, kann Bürgermeister Borchert aufgrund eigener Erfahrungen bestätigen. Er hat Makariv inzwischen drei Mal besucht. Ihm zufolge will die Partnerstadt nun mit Hilfe des Materials aus Brandenburg sogar eine Ehrenamtliche Feuerwehr aufbauen.
Sendung: Antenne Brandenburg, 21.02.2023, 15:10 Uhr
Mit Material von Tobias Hausdorf
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