Deutsche und polnische Tourismusexperten wollen Urlaubklientel zurückgewinnen
Am Mittwoch haben sich deutsche und polnische Tourismusexperten im Frankfurter Kleist-Forum zu einer Ideenrunde getroffen. Ziel der Sitzung war zu bestimmen, wie man das Urlaubklientel der Doppelstadt zurückgewinnen und besser bedienen kann. Der Tourismus in der Grenzstadt leide weiterhin unter der Umweltkatastrophe vom vergangenen Sommer, sagte Marketingexperte Martin Fennemann.
Brandenburgs Ministerpräsident fordert an der Grenze zu Polen wieder stationäre Kontrollen, um besser gegen Schleuser vorgehen zu können. Die Bundesinnenministerin hat nun zumindest einen verstärkten Einsatz der Bundespolizei in die Wege geleitet.
Insbesondere wichtig wäre, dass Kurzausflüge nach Polen nicht nur dem Konsum dienen, denn Deutsche würden weiterhin oft aufgrund von attraktiven Preisen nach Polen reisen. Künftig sollen Tagesausflüge vermehrt weiter ins Ausland gehen, denn touristische Attraktionen gebe es dort genug, so Fennemann weiter.
Laut Angaben des Statistischen Bundesamts zählen die Deutschen jenseits der Oder zu der größten Besuchergruppe in Polen - letztes Jahr sind 2,8 Millionen nach Polen gereist.
Die Organisatoren von "Osoba Odra" werben für einen besseren Schutz der Oder. Den soll der Grenzfluss als juristische Person bekommen. Vorbild sind andere Länder, in denen Flüsse und andere Naturgebiete bereits "Personen" sind.
Künstliche Intelligenz gegen Sprachbarrieren
Um Sprachbarrieren zu überkommen und somit den Tourismus attraktiver zu machen, sollen künftig neue Technologien eingesetzt werden. Tourismusexperte Filip Nocny wolle Reisenden mithilfe Künstlicher Intelligenz einen besseren Service bieten.
"Wir werden jetzt intelligente Boote einsetzen, sodass wir auf Anfrage eine Stadtführung zum Beispiel durch Slubice und Frankfurt in jeder gewünschten Sprache anbieten können“, so Nocny. Die KI-Boote könnten auch Fragen der Reisegäste beantworten.