Studie im Auftrag des WWF
Das Cemex Zementwerk in Rüdersdorf (Märkisch-Oderland), sowie ein Stahl- und ein Heizkraftwerk in Eisenhüttenstadt (Oder-Spree) gehören zu den Industrie-Standorten in Deutschland, die am meisten CO2 ausstoßen. Das ergab eine Studie Öko Instituts im Auftrag des Naturschutzverbandes WWF.
Das VEO Heizkraftwerk in Eisenhüttenstadt hat nach Angaben des WWF vom Dienstag im vergangenen Jahr 1,8 Millionen Tonnen CO2 ausgestoßen. Das benachbarte Stahlwerk von Arcelor Mittal habe im selben Jahr gut eine Million Tonnen Kohlenstoffdioxid in die Luft abgegeben. Ebenso das Cemex Zementwerk in Rüdersdorf.
Damit sind die drei Werke unter den 16 CO2 intensivsten Industriestandorten in Deutschland. Insgesamt entstehen der Studie zufolge in der deutschen Industrie jährlich knapp 60 Millionen Tonnen CO2 - davon allein 25 Prozent durch Zemet- und Kaltherstellung. Nur die Energiewirtschaft stoße noch mehr Kohlenstoffdioxid aus als die Industrie, heißt es in der Studie weiter. Das meiste CO2 verursache das Stahlwerk von Thyssenkrupp in Duisburg (Nordrhein-Westfalen) aus.
"Der Industriesektor ist ein Schwergewicht beim CO2-Ausstoß und damit auch beim Klimaschutz", ließ Viviane Raddatz, Klimachefin beim WWF Deutschland verlauten. Diesen zu transformieren müsse Priorität für Politik und Wirtschaft haben. An die Bundesregierung gewandt, hieß es weiter. "Die Ampel muss nun liefern, was sie versprochen hat: eine umfassende Strategie zum Klimaschutz in der Industrie, die Planungs- und Investitionssicherheit schafft, so dass nicht nur die ‘dreckigen Dreißig’, sondern die gesamte deutsche Industrie Prozesse und Rohstoffnutzung schneller umstellt und einen Klimaschutzbeitrag leistet."
Sendung: Antenne Brandenburg, 06.06.2023, 18:30 Uhr
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