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Audio: Antenne Brandenburg | 15.06.2023 | O-Ton: Axel Krumrey | Quelle: dpa/S. Stache

Schließungen von fünf Orten geplant

Uckermärker Landrätin soll über Erhalt von Sparkassen-Standorten verhandeln

Ab Oktober soll es fünf Sparkassen weniger geben - eine Entscheidung die für Unmut bei Anwohnern sowie Kommunalpolitikern herrscht. Nun will die Landrätin ins Gespräch treten und unter anderem den Erhalt von Selbstbedienungsautomaten sicherstellen.

Wegen der geplanten Schließung von fünf Sparkassen-Filialen in der Uckermark soll Landrätin Karina Dörk (CDU) mit dem Verwaltungsrat der Sparkasse verhandeln. Das hat der Kreistag am Mittwochabend beschlossen.

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Anfang des Jahres war bekannt geworden, dass ab dem 1. Oktober fünf Sparkassen Filialen im Kreis schließen sollen. Betroffen sind Standorte in Brüssow, Boitzenburg, Gerswalde, Fürstenwerder und in Greiffenberg. Damit entfallen dort ab Herbst Beratung und Selbstbedienung. Für Menschen ohne Online-Banking könnte dies künftig längere Fahrwege etwa in das rund 25 Kilometer entfernte Prenzlau bedeuten.

Unmut bei Anwohnern und Gegensteuerung der Kommunalpolitik

Gründe für die geplanten Schließungen sollen eine geringe Nachfrage und hohe Kosten sein. Doch die Pläne sorgen bei Anwohnern für Unmut, da damit Service-Angebote im ländlichen Raum wegfallen. Rund 150 150 Menschen protestieren im vergangenen Monat in Brüssow (Uckermark) gegen die angekündigte Schließung der örtlichen Sparkassen-Filiale.

Zudem haben sich Kommunalpolitiker aus der Uckermark am Montag in einem offenen Brief für den Erhalt mehrerer Sparkassen-Filialen in ihrer Region ausgesprochen. Frank Zimmermann, Bürgermeister der Gemeinde Boitzenburger Land sagte dem rbb am Montag, er gehe davon aus, dass auch der lokale Einzehandel unter der Schließung der Sparkassen-Filialen leiden würde.

Landrätin Dörk kündigte gegenüber dem rbb nun an, sie wolle den Fokus bei den Verhandlungen auf den Erhalt der Selbstbedienungsautomaten legen. "Wir werden jetzt noch mal den Verwaltungsrat im Zuge dieser Abstimmung zusammenrufen und werden das noch mal debattieren und dann werden wir sehen, wie wir da zu einer Abstimmung kommen oder welche anderen Ideen da möglicherweise eine Rolle spielen", so Dörk.

Pläne sein "ein stückweit schizophren"

Die Pläne der Sparkasse sieht auch Kreistagsabgeordnete Axel Krumrey (Die Linke) kritisch. "Es ist für mich ehrlich gesagt ein stückweit schizophren, dass man annimmt als Sparkasse, wenn man seine Leistungen reduziert, dass man dann irgendwie in sichere Fahrwasser wirtschaftlicher Natur gelangen kann", sagte Krumrey dem rbb.

"Man muss eigentlich andersrum denken, das Angebot vergrößern, das Angebot verbessern, um mehr Leute anzuziehen", so der Linken-Politiker. Genau das, erreiche die Sparkasse nicht, indem sie Selbstbedienungsautomaten und Filialen schließt.

Sendung: Antenne Brandenburg, 15.06.23, 8:30

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