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Audio: Antenne Brandenburg | 12.09.2023 | Martin Krauß | Quelle: rbb

Oberbarnim

Abwahlantrag der WSE-Leitung sorgt weiterhin für offene Fragen

Wie geht es weiter im Wasserverband Strausberg-Erkner? Diese Frage stellen sich seit den Abwahlanträgen gegen die WSE-Leitung die Kommunen im Verband. Gemeindevertreter des Oberbarnim fordern eine Lösung des Konflikts.

Die Abwahlanträge gegen die Führung des Wasserverbands Strausberg-Erkner (WSE) André Bähler und seinen Vize Gerd Windisch beschäftigen verstärkt auch die Mitgliedskommunen. Die Gemeindevertretung Oberbarnim, deren Ortsteil Klosterdorf Mitglied im WSE ist, hatte sich am Montagabend zu dem Thema informiert und ausgetauscht.

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Seen trocknen aus. Gleichzeitig ziehen mehr Menschen in die Region. Wo soll das Wasser für sie herkommen? Land und Wasserverband schieben sich gegenseitig die Verantwortung zu. Nun wollen Bürgermeister auch noch den Verbandschef loswerden.

Ergebnisse bleiben vorerst hinter verschlossenen Türen

Lange haben sich die Gemeindevertreter hinter verschlossenen Türen mit Amtsdirektor Marcel Kerlikofsky ausgetauscht. Er vertritt Klosterdorf im Wasserverband. Das Ergebnis soll nicht bekannt werden, sagte Gemeindevertreter Detlef Daubitz. Eine persönliche Meinung habe er dennoch. "Wir haben das in einer nicht-öffentlichen Sitzung behandelt, also werde ich das Ergebnis nicht sagen", so Daubitz gegenüber dem rbb. "Als Bürger lehne ich diesen Abwahlantrag, der gegen beide Personen gerichtet ist, aber ab. Sie haben das Messer eigentlich in die Wunde gelegt. Wir müssen langfristig denken, wenn es um Wasser geht und gucken, wie wir Wasser sparen können." Ähnlich wie er würden dies auch viele Bürger sehen, berichtete Daubitz.

Weiterer Informationsbedarf bei den Gemeindevertretern

Davon, dass das Thema auch für Unsicherheiten sorge, berichtete Gemeindevertreterin Britta van der Wall. Sie würde ebenfalls eine Abwahl ablehnen, sagt aber auch: "Ich sammle noch weitere Informationen, aber denke, dass sich daran nicht viel ändern wird. Ich würde aber auch gerne verstehen was da los ist. Mir ist nicht klar, warum da so ein Krieg entstanden ist. Da muss eine ordentliche Lösung her und dieses Theater aufhören."

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Amtsdirektor Marcel Kerlikofsky, der zudem noch die Gemeinde Rehfelde im WSE vertritt, unterstützt die Abwahlanträge nach eigenen Aussagen nicht. Er sei seit Bekanntwerden der Sache im Austausch mit seinen Bürgermeistern. "Für mich ist es wichtig, dass meine Gemeinden mit den nötigen Informationen versorgt werden, zu dem, was jetzt öffentlich im Raum steht", so Kerlikofsky.

So scheint es auch für die Amtsträger noch offene Fragen zu geben. Kerlikofsky möchte in der kommenden Woche die Gemeindevertretung in Rehfelde dahingehend informieren, wie er abstimmen werde - ebenfalls nicht öffentlich.

Stammtisch am Dienstag zum Thema Wasser

Zum Hintergrund: Der WSE blockiert inzwischen viele Bauprojekte wie Schulgebäude oder neue Gewerbegebiete, weil ihm nach eigener Aussage Wasser fehlt. Ändern könne das nur das Land, indem es dem WSE erlaubt, mehr Wasser aus dem Boden zu pumpen. Das Land aber winkt ab: Wasserversorgung sei Sache der Kommunen. Außerdem habe der WSE genug Reserven. Mehrere Bürgermeister aus den Gemeinden, die sich im WSE zusammengeschlossen haben, haben Abwahlanträge gegen die WSE-Leitung gestellt.

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Auch der "Antenne Stammtisch" widmet sich am Dienstagabend dem Thema Wasserknappheit und dem eskalierenden Wasserstreit mit dem WSE. Der Stammtisch findet ab 18:30 Uhr im Kulturhaus Rüdersdorf (Märkisch-Oderland) statt. Vertreter aus Politik und Gesellschaft werden sich unter anderem zu den Gründen, Problemen und möglichen Lösungen austauschen. Das Publikum ist eingeladen Fragen zu stellen und mitzudiskutieren.

Sendung: Antenne Brandenburg, 12.09.2023, 07:30 Uhr

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