Neue Studie aus Müncheberg (Märkisch-Oderland)
Eine neue Studie von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V. in Müncheberg (Märkisch-Oderland) zeigt die Auswirkungen des Klimawandels auf den Getreideanbau. Demnach liegen bei einem Klimawandelszenario ohne Anpassungsmaßnahmen die simulierten globalen Ertragsverluste bei Getreide zwischen sieben und 23 Prozent. Laut ZALF wurden die Studienergebnisse bereits am 14. November im Fachmagazin "Nature Reviews Earth & Environment" veröffentlicht [nature.com].
Die Forschenden haben untersucht, wie sich wärmere Temperaturen, ein erhöhter Kohlendioxidgehalt und eine veränderte Wasserverfügbarkeit auf weltweit wichtige Getreidearten wie Weizen, Mais, Hirse, Sorghum und Reis auswirken.
Die Studie zeigt, dass die negativen Auswirkungen des Klimawandels auf die Getreideernten höherer Breitengrade (in der Nähe des Nord- und Südpols) möglicherweise durch Kohlendioxid-Düngung und Anpassungsoptionen ausgeglichen oder sogar umgekehrt werden könnten. Dafür seien allerdings erhebliche Ressourcen und Investitionen unter anderem in die Wasserverfügbarkeit erforderlich, schreiben die Forschenden. Diese Maßnahmen könnten dafür sorgen, dass die Weizenerträge bis zu 40 Prozent gegenüber der Ausgangssituation steigt. Auch die Züchtung neuer Nutzpflanzen könnte die Folgen des Klimawandels auf die Ernteerträge abschwächen.
In niedrigeren Breitengraden sei die Kohlendioxid-Düngung weniger vorteilhaft, heißt es. Dort seien Bewässerung und Nährstoffmanagement wahrscheinlich die effektivste Anpassungsoptionen.
Die Autorinnen und Autoren der Studie weisen darauf, dass der Zusammenhang zwischen Klimawandel und Ernteerträgen zukünftig besser erforscht werden müsse. Insbesondere Hirse und Sorghum - die für die Ernährungssicherheit in Afrika eine große Rolle spielten - würden in vielen Studien vernächlässigt.
Sendung: Antenne Brandenburg, 22.11.2023, 08:30 Uhr
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