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Audio: Antenne Brandenburg | 22.11.2023 | Sabine Kramm | Quelle: Udo Krause/UBS

4,9 Millionen Euro für Theaternetzwerk

Uckermärkische Bühnen erhalten Förderung für deutsch-polnisches Theater

Die EU fördert das deutsch-polnische Theaternetz mit einer Millionensumme. Davon profitieren auch die Uckermärkischen Bühnen in Schwedt. Dort feiert das diesjährige Weihnachtsmärchen "Der kleine Muck" Premiere - mit zweisprachigen Figuren.

Das deutsch-polnische Theaternetzwerk "via teatri" hat im Rahmen des Interreg-Programms der Europäischen Union eine weitere Förderzusage erhalten. Demnach stehen den Uckermärkischen Bühnen Schwedt (UBS), der Oper im Schloss Stettin und der Vorpommerschen Landesbühne in Anklam in den kommenden drei Jahren circa 4,9 Millionen Euro zur Verfügung, um die Theaterarbeit fortzuführen sowie weiterzuentwickeln.

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Geld für Technik, Festivals und Teilhabe

Bisher sei schon einiges erreicht worden, sagte Intendant der Schwedter Bühnen, André Nicke, dem rbb am Dienstag. Ihm zufolge hat sich der Anteil der polnischen Besucher in der Grenzstadt in den vergangenen Jahren signifikant erhöht. "Außerdem gab es auf Arbeitsebene unterschiedlichste Workshops, die Marketingabteilungen und technischen Abteilungen arbeiten zusammen", so Nicke. "Wir haben Gastspiele ausgetauscht. Sichtbarstes Zeichen waren die deutsch-polnischen Theatertage, die jedes Jahr an einem anderen Standort stattgefunden haben."

In Zukunft wolle das Theaternetzwerk mit mehr Teilhabe auch neue Zielgruppen erschließen. So sollen beispielsweise Amateurkünstler aus regionalen Schauspielgruppen, Schulen oder Chören von beiden Seiten der Oder für Kooperationen eingeladen werden, so der Intendant weiter. Vorstellbar seien dann im Ergebnis an den verschiedenen Standorten der Netzwerk-Mitglieder kleinere Laien-Festivals. "Wir an den Uckermärkischen Bühnen haben konkret vor, unser Schultheater-Fest zu erweitern, sodass sehr viele polnische Schulklassen daran teilnehmen können. Und eine Investitionsförderung, die da mit dranhängt, bedeutet für uns, dass wir den kleinen Saal automatisieren können." Nicke zufolge kostet die Elektrifizierung der Bühne allein 1,9 Millionen Euro.

"Der kleine Muck" auf deutsch und polnisch

Als nächstes größeres Projekt steht aktuell an den UBS das Weihnachtsmärchen auf dem Programm. In diesem Jahr wird "Der kleine Muck" gespielt, der am Mittwoch seine Premiere feiert. Wie üblich, richtet sich die Weihnachtsinszenierung sowohl an ein deutsches als auch polnisches Publikum, so die Veranstalter.

Autor Jan Kirsten hat dem klassischen Stoff eine polnisch-sprechende Figur hinzugedichtet. Diesmal vermittelt Muttersprachlerin Katarzyna Kluczna den Besuchern aus dem Nachbarland die Geschichte. Sie spielt eine Sing-Zikade. "Ob es aber eine Zikade oder irgendein anderes Tier ist, finde ich nicht so wichtig", betonte sie. "Es geht um das Verhältnis zum Muck und darüber an polnische Kinder heranzukommen. Das finde ich spannend."

Egal ob Tier, Haselnussstrauch oder Spiegel - in der Vergangenheit seien gerade die polnischen Figuren zu den Lieblingen des Publikums geworden. Die Anforderung für ein besseres Verständnis könnten in diesem Jahr jedoch größer ausfallen. Denn wo die "Die Geschichte vom kleinen Muck" in Ostdeutschland schon durch die DEFA-Verfilmung vielen geläufig ist, ist das Märchen des Schrifstellers Wilhelm Hauff weitgehend unbekannt, sagte Katarzyna Kluczna.

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Weihnachtsmärchen auf Rekord-Kurs

Doch mittlerweile schätze auch sie die Vielschichtigkeit der Erzählung.
Dass der kleine Muck dennoch ein breites Publikum erreichen wird, davon ist Intendant André Nicke überzeugt. Allein aus Polen seien für die kommenden Veranstaltungen in der Adventszeit bereits 3.000 Karten gebucht worden. Insgesamt rechnet er mit mehr als 20.000 verkauften Tickets. "Die Menschen reisen mittlerweile auch aus mehreren hundert Kilometern an. Woanders sucht man so ein Angebot."

Sendung: Antenne Brandenburg, 22.11.2023, 14:10 Uhr

"Der kleine Muck / Mały Muk" an den Uckermärkischen Bühnen Schwedt wird präsentiert von Radioeins

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