Schließung in Fürstenwalde bis 2027
Das angekündigte Aus des Goodyear-Reifenwerks in Fürstenwalde treibt die Brandenburger Landesregierung um. Ob sich noch etwas ändern lässt, ist aber nicht sicher.
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) will sich in der kommenden Woche mit dem Betriebsrat des von der Schließung bedrohten "Goodyear"-Reifenwerkes in Fürstenwalde (Oder-Spree) treffen. Das bestätigte er am Montag auf der Betriebsräte-Konferenz in Potsdam.
Woidke forderte zudem von der Politik auf Bundesebene Unterstützung für die Industriebranchen. "Sonst werden wir speziell in der Grundstoff-Industrie große Probleme haben", so der Ministerpräsident. "Wir werden alles tun, was wir können, um den Kolleginnen und Kollegen zu helfen und zu unterstützen. Das, was bei Goodyear, Michelin und an anderen Stellen passiert, sind Alarmsignale, die wir hören müssen. Wir brauchen hier weiter eine starke Industrie und eine starke Wirtschaft."
Das Goodyear-Management hatte Mitte November das schrittweise Ende der Reifenproduktion bis 2027 in Fürstenwalde angekündigt. Begründet wurde der Schritt mit sinkenden Absätzen sowie Billigkonkurrenz aus Asien. Nach Angaben eines Sprechers sollen 750 Stellen abgebaut werden.
Als Reaktion haben mehrere hundert Beschäftigte des Werks gegen die Pläne demonstriert. Zum Protest aufgerufen hatte die Gewerkschaft IG Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) und auf die Nähe zu Tesla in Grünheide verwiesen.
Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) stehe eigenen Angaben zufolge im Austausch mit der Geschäftsleitung. Es sei vereinbart worden, mit einem Zeithorizont von etwa einem Jahr weiter miteinander zu sprechen. Dabei solle ausgelotet werden, ob etwa mit mehr Automatisierung und Digitalisierung dafür gesorgt werden könne, "dass es eine andere Entscheidung gibt", sagte der Minister. Er warnte aber vor übertriebenen Hoffnungen.
Sendung: Antenne Brandenburg, 04.12.2023, 13:30 Uhr
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