Rund 24 Euro für den laufenden Meter
Mehr als einen Monat vor dem Weihnachtsfest haben die brandenburgischen Weihnachtsbaum-Erzeuger am Donnerstag im Barnim ihre Saison eröffnet. Zum Auftakt werben diese für Bäume aus der Region und verweisen auf stabile Preise.
In den Süßwarenregalen der Supermärkte weihnachtet es schon seit Wochen, und auch auf Brandenburgs 60 Weihnachtsbaumplantagen geht es nun wieder los: Die Sägen werden aufpoliert, die Kettensägen aufgeladen und die Äxte geschärft.
Auf der Weihnachtsbaumplantage der Gärtnerei Schubert in Grüntal bei Biesental (Barnim) wurde am Donnerstag offiziell die Weihnachtsbaumsaison eröffnet. Dort wurde symbolisch eine Blaufichte gefällt.
Zum Auftakt geben die Kinder der örtlichen Grundschule den Klassiker "Oh Tannenbaum" zum Besten. Trotz November-Grau und eisigem Wind lassen sich die Anwesenden die Stimmung nicht verderben. Denn schließlich geht es mit dem Weihnachtsbaum um das Symbol für die anstehenden Feiertage schlechthin, verdeutlicht die 9-jährige Jolie. "Es ist einfach schön mit dem Schmücken." Und der schönste Weihnachtsbaum ist natürlich der, der mit eigener Kraft gefällt wird.
In der Grüntaler Gärtnerei haben Kunden die Qual der Wahl. Etwa 50.000 Exemplare stehen auf einer 15 Hektar großen Plantage. Nordmanntannen, Blaufichten, Rotfichten, Coloradotannen oder serbische Fichten wachsen dort in Reih und Glied. Gärtner Mattäus Schubert spricht von einem guten Jahr in Brandenburg: "Die sind super gewachsen. Durch die Trockenheit sind die Triebe nicht so lang geworden. Wir sind mit dem Wuchs sehr zufrieden."
Allerdings dürften in diesem Jahr wohl weniger Nordmanntannen im Tannenbaumnetz landen. Eine andere Baumart steht hoch im Kurs, so der Experte. "Die Blaufichte hat in der Regel diese schöne Färbung. Der Baum riecht nach Wald und Natur. Und auch preislich liegt die Blaufichte bedeutend günstiger als die Nordmanntanne."
Doch egal für welches Exemplar sich die Kunden am Ende entscheiden, wichtig sei, dass die Bäume aus der Region kommen. Insgesamt entwickelt sich das Brandenburg zunehmend zum Weihnachsbaum-Land. Insgesamt 60 Produzenten gibt es nach Angaben des Landesamtes für Statistik inzwischen. Andreas Jende, Geschäftsführer vom Brandenburger Gartenbauverband, sieht die Entwicklung positiv. "Es ist so, dass die Sensibilität dafür, wo der Weihnachtsbaum herkommt und wie frisch er ist, gewachsen ist." Zudem seien die regionalen Nadelbäume besser für die CO2-Bilanz. Auch darauf sollte bei der Saisoneröffnung am Donnerstag aufmerksam gemacht werden. So könnten mit einem Hektar Weihnachtsbaum-Plantage in zehn Jahren bis zu 145 Tonnen CO2 gebunden werden, heißt es vom Verband.
Ein weiteres Plus: Es seien keine Preisausschläge bei den Weihnachtsbäumen zu erwarten. Der laufende Meter liege bei rund 24 Euro. Auch nach Aussagen des Bundesverbandes der Weihnachtsbaumerzeuger sollen die Preise in diesem Jahr stabil bleiben.
Es spreche also einiges für die Brandenburgischen Produzenten. Das sieht auch Kundin Jeniffer Zamel so. Für sie gehört das Baumkauf bei örtlichen Händlern zur Familientradition "Wenn wir dann zu viert losziehen und den Baum selber aussuchen, ist das einfach schön und gehört zu Weihnachten."
Sendung: Antenne Brandenburg, 17.11.2022, 15:40 Uhr
Mit Material von Eva Kirchner-Rätsch
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