Raub und Totschlag - Haftbefehl gegen Enkel von getöteter Seniorin aus Schöneiche erlassen
Im Zusammenhang mit dem gewaltsamen Tod einer 80-jährigen Frau in Schöneiche bei Berlin ist Haftbefehl erlassen worden - gegen den Enkel des Opfers. Ihm wird Raub und Totschlag vorgeworfen. Die Polizei sucht nach weiteren Zeugen.
Nach der brutalen Tötung einer Seniorin in Schöneiche bei Berlin (Oder-Spree) ist Haftbefehl gegen den 37-jährigen Enkel erlassen worden. Das teilte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder), Ricarda Böhme, am Dienstag mit. Der Mann sei dringend tatverdächtig, die 80 Jahre alte Frau getötet zu haben. Bereits am Samstag stand der Sprecherin zufolge das Ergebnis der Obduktion fest. "Todesursächlich war massive Gewalteinwirkung."
Die Frau sei an massiven Verletzungen gestorben, hatte Polizeisprecher Roland Kamenz am Samstag gesagt. Außerdem sprach die Frankfurter Staatsanwaltschaft von stumpfer Gewalt. Aus ermittlungstaktischen Gründen könnten keine weiteren Informationen veröffentlicht werden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Enkel wegen Totschlags, tätlichen Angriffs und Raubes.
Opfer wurde tot in Friseursalon aufgefunden
Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, war die Seniorin privat als Friseurin tätig. Ein Kunde habe sie auf ihrem Grundstück in einem Nebengebäude, das sie als Salon genutzt habe, tot entdeckt und daraufhin die Rettungskräfte alarmiert.
Die Tat geschah einen Tag vor Heiligabend, nach Polizeiangaben wahrscheinlich zwischen 12.00 Uhr und 12.30 Uhr. Für weitere Ermittlungen sucht die Polizei noch Zeugen. Hinweise können telefonisch und online bei der Internetwache gemeldet werden.
Tatverdächtiger angeschossen, zwei Polizisten verletzt
Aufgrund von Zeugenhinweisen konnte der mutmaßliche Täter mit seinem Pkw auf der B1 bei Vogelsdorf gestoppt und festgenommen werden. Bei der Kontrolle leistete er nach Angaben der Staatsanwaltschaft massiven Widerstand und versuchte, einer Polizistin die Waffe zu entreißen.
Dabei habe sich ein Schuss gelöst, der den Tatverdächtigen an Hand und Oberschenkel verletzt habe, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Der 37-Jährige befinde sich derzeit im Haftkrankenhaus der Untersuchungshaftanstalt Brandenburg an der Havel.
Bei dem Einsatz wurden nach Polizeiangaben auch zwei Polizisten verletzt, die versucht hatten, Erste Hilfe zu leisten - einer musste ins Krankenhaus. Zu weiteren Einzelheiten gab es zunächst keine weiteren Angaben.
Sendung: Antenne Brandenburg, 28.12.2022, 13.30 Uhr