Eisenhüttenstadt von Reisemagazin zu Top-Ziel 2023 gekürt
Vor mehr als zehn Jahren gelangte Eisenhüttenstadt durch Schauspieler Tom Hanks schlagartig zu mehr Aufmerksamkeit. Jetzt stellt ein Reisemagazin die Planstadt in eine Reihe mit London, Paris und Madrid. Touristiker hoffen auf einen neuen Boom.
Touristiker in Eisenhüttenstadt (Oder-Spree) hoffen in diesem Jahr auf einen neuen Besucher-Boom. Grund: Der Stahlstandort an der Oder wurde vom Reisemagazin "Geo Saison - Unterwegs in der Welt" in der Januar-Ausgabe zu den 23 empfohlenen Städten für 2023 gekürt. Dort reiht sich Eisenhüttenstadt in eine Riege von Destinationen wie Oslo, London, Paris oder Madrid ein. Kathrin Schilling, Leiterin vom Tourismusverein Oder-Region Eisenhüttenstadt zeigt sich dem rbb gegenüber erfreut darüber. "Ich wusste zwar, wir sind das größte, zusammenhängende Flächendenkmal Deutschlands - aber war total baff."
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Größtes Flächendenkmal Deutschlands
Im Heft wird unter anderem auf das "Museum Utopie und Alltag" zur Kultur und Kunst in der DDR hingewiesen. Auch nostalgische Führungen im Trabbi durch die 1951 gegründete, erste sozialistische Wohnstadt auf deutschem Boden seien zu empfehlen, heißt es. "Generell wird die Architektur, die uns ausmacht, angepriesen", sagt Schilling weiter.
So wurde die Innenstadt bereits 1984 unter Denkmalschutz gestellt und nach der deutsch-deutschen Einheit aufwendig saniert. In den vergangenen Jahren diente das Zentrum immer wieder als Kulisse für Historienfilme, wie etwa "Das schweigende Klassenzimmer" oder "Und der Zukunft zugewandt". Einige Wohnkomplexe am Rand der Innenstadt wurden allerdings wieder zurückgebaut. Grund dafür ist ein massiver Einwohnerschwund. So hat sich die Zahl der Einwohner seit der Wende auf heute etwa 24.000 mehr als halbiert.
2011 kam Hollywood-Schauspieler Tom Hanks zu Besuch nach Eisenhüttenstadt. Er hatte bei Dreharbeiten in Berlin von der Architektur der Planstadt erfahren. Später berichtete er in einer amerikanischen Late-Night-Show über seine Erfahrungen und übersetze den Namen als "Iron Hut City". Die Tourismus-Marketing nutze den Slogan daraufhin beispielsweise für T-Shirts und Magnete. Der Hanks-Effekt sei der Tourismus-Chefin zufolge deutlich zu spüren gewesen und wirke zum Teil bis heute nach.
Auch das Neun-Euro-Ticket im Sommer des vergangenen Jahres habe die Zahl der Tagesgäste, vor allem aus der Hauptstadt, ansteigen lassen, sagte Schilling. Mit der Wahl von Eisenhüttenstadt zu einem der besonders lohnenswerten Reiseiziele im Geo-Magazin hofft sie nun erneut auf mehr Touristen.