Verkehrskonzept aus der Uckermark
Templin hat am Freitag 25 Jahre fahrscheinlosen Busverkehr gefeiert. Zum Jubiläum ist auch Altbundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gekommen. Die Ehrenbürgerin der Stadt ist zum ersten Mal fahrscheinlos Bus in Templin (Uckermark) gefahren, wie sie selbst vor Ort sagte.
Merkel lobte das Konzept aus dem Jahr 1997: "Da ist die Stadt Templin aus eigener Verantwortung heraus einfach vorangeprescht. Und das verdient heute, gefeiert zu werden", sagte Merkel am Freitag. Man solle auch überlegen, wo kann man heute ähnliche Schritte gehen könnte, so die Altkanzlerin.
Eine Jahreskarte für den fahrscheinlosen Busverkehr kostet in Templin 44 Euro im Jahr. Das "Templiner Experiment" kostet der Stadt jährlich etwa 130.000 Euro. Aktuell werden mehr als 200.000 Passagiere pro Jahr gezählt.
Während eines Empfangs im Templiner Rathaus sprachen Merkel und Templins Bürgermeister Detlef Tabbert (Linke) über Zukunftsfragen der Mobilität in der Region wie eine bessere Zuganbindung an Berlin und schönere Bahnhöfe. Davon würden Berliner und Templiner gleichermaßen profitieren.
Der fahrscheinlose Busverkehr in Templin war bis 2002 sogar kostenlos. Bis Ende der Neunzigerjahre habe es in der Stadt viele Staus gegeben, wie der ÖPNV-Beauftragte und Wirtschafsförderer Templins, Sebastian Tattenberg, gegenüber dem rbb sagte. "Und da gab es eben die Idee, mit diesem farscheinlosen – damals kostenlosen - Verkehr loszulegen. Und innerhalb von vier Jahren hat sich die Fahrgastzahl sogar verfünfzehnfacht. Das war ein Erfolg, mit dem man gar nicht so gerechnet hatte", so Tattenberg.
Sendung: Antenne Brandenburg, 13.01.2022, 18:40 Uhr
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