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Audio: Antenne Brandenburg | 06.02.2023 | Robert Schwaß | Quelle: Michel Nowak/rbb

Schnelle Sanierung nicht in Sicht

Still ruht noch immer der Helenesee

Der Helenesee galt lange als die Badewanne Frankfurts. Berühmt ist er auch wegen des Beach-Festivals im Sommer. Bis zu 120.000 Gäste pro Tag warfen sich in das Wasser - bis die Helene nach Rutschungen gesperrt wurde. Das ist fast zwei Jahre her.

Bis 2021 war sie eine der beliebtesten Badeseen in Brandenburg, die Helene bei Frankfurt (Oder). Vorbei - der gesamte Strand im Nordbereich ist seitdem gesperrt und ein Ende ist nicht absehbar. Ein abgerutschter Strand des mit Wasser gefüllten ehemaligen Braunkohle-Tagebaus war der Auslöser für den Badestopp. Laut Landesbergbauamt besteht die Gefahr, dass sich solche Rutschungen in dem früheren und nicht extra befestigten Tagebauloch wiederholen.

Bis in 40 Meter Tiefe wird gebohrt

Um das Risiko abzuschätzen, erfolgen jetzt aufwändige Untersuchungen. Dazu gehören sogenannte Kernbohrungen bis in eine Tiefe von 40 Metern. "Wir hatten ja das Problem, dass die erste Bohrfirma das nicht wirklich konnte. Die, die wir jetzt haben, machen das sehr solide. Aber das braucht Zeit", sagte der Präsident des Brandenburger Landesbergbauamts, Sebastian Fritze, dem rbb. Bis Mitte Mai sollen die Bohrungen dauern. Anschließend wird die Sanierung geplant.

Die Kernbohrungen kommen nur gemächlich voran. | Quelle: Michel Nowak/rbb

Großereignisse wie das Helenebeach-Festival auch in diesem Jahr nicht

Für das Landesbergbauamt ein enormes Projekt, für die Geschäftstreibenden am Helenesee eine Katastrophe. Auch wenn der Campingplatz und die Restaurants weiter geöffnet sind. "Grundsätzlich haben wir ein schwierige Ausgangssituation. Das einzig Gute ist, dass wir mit so einem Krisenjahr umgehen mussten und so eine Basis haben, auf der wir jetzt handeln können", sagte der Betreiber Helenesee AG, Daniel Grabow.

Großereignisse wie das Helene-Beachfestival mit seinen zehntausenden Besuchern sind weiter auf Eis gelegt. Aber: "Wir sorgen schon dafür, dass wir die eine oder andere Sache machen und wir hoffen, dass paar mehr Menschen entdecken, dass hier große Flächen zur Verfügung stehen, wo man sich in Ruhe erholen kann, wo man ein Zelt aufbauen, ein Caravan kommen kann", erklärte Grabow weiter.

Mit kleineren Festen und Konzerten will sich der Betreiber am Helenesee zunächst über Wasser halten. Denn schon jetzt steht fest: "Eine Nutzung am Helenesee im Sinne von Erholung, Baden und der gleichen wird mit großer Wahrscheinlichkeit in diesem Jahr noch nicht stattfinden können", betonte Fritze.

Daniel Grabow schaut ein wenig optimistischer in die Zukunft. | Quelle: Michel Nowak/rbb

Strände wohl erst 2026 wieder offen

Am See selbst überrascht das längst niemanden mehr. Dass die Helene-Strände frühestens im Jahr 2026 wieder freigegeben werden, steht praktisch schon länger fest. Wie sehr sich Landesbergbauamt und auch die Stadt Frankfurt engagieren, stimmt den Betreiber dennoch vorsichtig optimistisch. "Wir gehen davon aus, dass wir mit dem Gutachten, was Mitte des Jahres kommt, die Sanierungsmöglichkeiten erarbeiten werden und schnellstmöglich mit der Sanierung dann begonnen werden kann", erklärte Grabow.

Die aktuelle Erkundung kostet rund 1,5 Millionen Euro. Sogar auf bis zu 60 Millionen Euro wird die Sanierung geschätzt. Zahlen soll das Land. Sicher ist nur: Bis die Helene wieder zum Baden einlädt, dürften noch Jahre vergehen. Die Frage ist nur, wie viele.

Bei dem bis zu 60 Meter tiefen Gewässer handelt es sich um das Restloch der früheren Braunkohlengrube "Helene", die von 1943 bis 1958 betrieben worden war. Danach wurde der Tagebau nach Angaben des LBGR als unwirtschaftlich aufgegeben und lief bis etwa 1970 voll mit Grundwasser. Böschungsabrutschungen und Teilsperrungen hatte es im Laufe der Jahre wiederholt gegeben. Das Südufer wurde 2010 gesperrt.

Sendung: Antenne Brandenburg, 06.02.2023, 16:40 Uhr

Mit Material von Michel Nowak

 

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