Barnim
Ab Samstag können Besucher wieder das alte und das neue Schiffshebewerk in Niederfinow besichtigen - mit Schutzkleidung und geschulten Guides sogar den Maschinenbereich. Bis zu 150.000 Gäste werden pro Jahr erwartet.
Ab Samstag können Besucherinnen und Besucher die beiden gigantischen Schiffshebewerke in Niederfinow (Barnim) besichtigen. Täglich ab 10 Uhr können Technikbegeisterte und Interessierte sowohl das fast 90 Jahre alte, als auch das neue Schiffshebewerk erkunden.
Im neuen Hebewerk sollen Gäste auf die eigens für sie gebaute Besucherplattform geführt werden, kündigt Geschäftsführer Jan Mönikes von der Tourismus-Entwicklungsgesellschaft Niederfinow an: "Das neue Hebewerk ist so gestaltet, dass sie wirklich von oben über dem stehen können. Und das ist spektakulär", sagt er. So können Besucher nicht nur das gigantische Bauwerk unter ihnen betrachten, sondern auch den weiten Ausblick genießen.
Sobald die Bauarbeiten am Schifffahrstuhl im alten Hebewerk beendet sind, soll dieses auch eine bislang unbekannte Perspektive ermöglichen, erklärt Mönikes: "Da kriegen sie dann wirklich Schutzausrüstung an, weil sie sich da wirklich innerhalb der Maschine bewegen - auch in den Bereichen, die eigentlich für die Besucher gar nicht vorgesehen sind." Immerhin soll das alte Hebewerk noch fünf Jahre weiterbetrieben werden.
Damit der Besuch im Innenleben der Maschinen ungefährlich bleibt, wird neben der Schutzkleidung auch besonders geschultes Personal den Besuchern zur Seite gestellt. Einer von ihnen ist Sebastian Wüpperfürt, der wie andere von Mitarbeitern des Wasserstraßen- und Schiffahrsamt für die Führungen als Guide ausgebildet wurde.
Wüpperfürt hat damit seine Passion zum Beruf gemacht, wie er erklärt: "Ich habe einfach Spaß an dem Objekt, was hier entsteht. Und ich finde es spannend, was technisch eben zu liefern ist. Das ist eigentlich ein attraktiver Job", sagt er.
Doch nicht nur die beiden Schiffshebewerke beziehungsweise deren Technik begeistern ihn. Auch bei Fragen rund um die Binnenschifffahrt will er den Besuchern Rede und Antwort stehen. Denn nicht jeder habe Einblicke in das Geflecht der Wasserstraßen. Dennoch seien sie auch im Hinblick auf die großen Massen der darauf transportierten Güter von Bedeutung, meint Wüpperführt.
Das sollte seiner Meinung nach auch im Hinblick auf die Kosten bedacht werden: "Wenn man dann die Autobahn mit als Vergleich nimmt, wird die Diskussion fürs Schiffshebewerk schnell wieder sehr positiv", so Sebastian Wüpperführt. Denn immerhin koste auch der Autobahnbau viel Geld.
Vielmehr sollte die einzigartige Technik und die Architektur der beiden Hebewerke im Mittelpunkt stehen, findet auch Jan Mönikes und freut sich über das Interesse der internationalen Fachwelt: "Wir haben viele Ingenieursbüros, Architekten, alle möglichen Gruppen, die auch mit einem sehr fachspezifischen Hintergrund technikbegeistert sind und sich das anschauen wollen", sagt er.
Insgesamt 150.000 Besucher werden pro Jahr erwartet.
Sendung: Antenne Brandenburg, 03.03.2023, 14:10 Uhr
Mit Material von Elke Bader
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