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Strausberg bei Berlin
Filmreife Szenen haben sich am Ostermontag in und um eine Sparkassenfiliale in Strausberg bei Berlin abgespielt. Vermummte Täter sind mit brachialer Gewalt in das Geldinstitut eingedrungen und räumten hunderte Schließfächer aus.
Unbekannte Täter haben am Ostermontag in Strausberg (Märkisch-Oderland) Schließfächer einer Sparkassenfiliale geknackt. Wie die Polizei am Dienstag dem rbb mitteilte, hatten Zeugen am frühen Montagnachmittag mehrere vermummte und dunkel gekleidete Personen mit prallgefüllten Taschen aus dem Sparkassengebäude kommen sehen. Schnell verfrachteten sie diese in einen silberfarbenen Opel Insignia, sagte Polizeisprecher Till-Justus Hille dem rbb.
Der Wagen samt Fahrer hatte vor der Sparkasse auf die mutmaßlichen Komplizen gewartet. In rasantem Tempo flüchteten die Täter dann in Richtung Süden über die Karl-Liebknecht- und die August-Bebel-Straße. Ein Passant hatte sie beobachtet und daraufhin die Polizei verständigt. Trotz sofort eingeleiteter Ringfahndung, bei denen auch ein Polizeihubschrauber eingesetzt wurde, gelang es nicht, die Bankeinbrecher zu fassen, sagte ein Polizeisprecher dem rbb.
Nach ersten Erkenntnissen war es den "Tätern gelungen, mit brachialer Gewalt in einen besonders gesicherten Bereich der Bank einzudringen, so die Polizei. Laut "Märkischer Oderzeitung" sollen die Täter auf der Rückseite des Sparkassen-Gebäudes ein Loch in die Wand gebohrt haben, um zu den Schließfächern im Keller des Hauses zu kommen. Auch deshalb soll die Alarmanlage des Geldinstituts nicht ausgelöst haben, hieß es.
Angeblich wurden 300 bis 500 Schließfächer geknackt. Was genau den Tätern dabei in die Hände fiel, ist noch unklar. "Unsere Kriminaltechniker arbeiten den zweiten Tag infolge am Tatort, weil es ein so großes Spurenaufkommen gibt", erklärte Hille weiter. Demzufolge werde es noch dauern, bis die Polizei einen genauen Überblick hat, was genau gestohlen wurde. Insgesamt geht die Polizei davon aus, das vier Täter an dem Einbruch beteiligt waren.
Generell lobte Polizeioberkommissar das Zeugenverhalten: "Das, was die Zeugen hier vor Ort gemacht haben, war nicht nur große Klasse, sondern auch richtig: Sie haben den Vorfall beobachtet, sie haben eine Meldung an die Polizei abgesetzt." So seien die Beamten schnell in der Lage gewesen, die Verfolgung aufzunehmen, betonte Hille.
Auch die Sparkasse kann zum angerichteten Sachschaden keine Angaben machen. Sparkassen-Vorstand Uwe Schumacher bestätigte gegenüber dem rbb, dass die stark gesicherte Schließfachanlage Ziel des Einbruchs war. Was in den Fächern lag, könne er nicht sagen, weil dies nur die Kunden wüssten. "Das war hier schlichtweg einfach nicht vorstellbar, dass hier so etwas passiert. Deswegen war ich wie alle Mitarbeiter total geschockt", so Schumacher. "Unsere Schließfachanlage - muss man ja sagen - war ziemlich sicher, weil das war ja mal unser großer Tresor, wo wir auch unsere Bargeldbestände hatten. Die sind extrem hoch gesichert und ich kann im Moment nicht sagen, wie das alles umgangen wurde", so Schumacher.
Er wolle jetzt erstmal alle Kunden über den Einbruch informieren, die in der Strausberger Sparkassenfiliale über ein Schließfach verfügten. Er könne ihnen jetzt nur raten, dass sie eine sehr genaue Inventarliste über die Dinge anlegen, die sich im Schließfach befanden, unterstrich Schumacher. Solche Listen seien auch für die Polizei entscheidend, um Sachen identifizieren zu können, falls die Beute wieder auftauchen sollte.
Die Fächer seien laut Sparkassen-Vorstand Schumacher mit der Anmietung mit je 5.000 Euro versichert. Es gebe darüber hinaus die Möglichkeit, das Fach auch privat zu versichern. Zudem gebe es auch Hausratversicherungen, die für Schließfächer einen gewissen Schutz bieten. Deshalb sollten Geschädigte, wenn sie über Zusatzversicherungen verfügten, ihre jeweilige Versicherungsgesellschaft kontaktieren.
Sendung: rbb|24, 11.04.2023, 16:00 Uhr
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