Nach Sperrung der Zuflüsse
Die Gewässer des Oderbruchs sind seit Montag wieder mit dem Grenzfluß verbunden. Nach einem erneuten Fund toter Fische in einem polnischen Nebengewässer der Oder bei Wroclaw wurde das Wasser seit Freitag nicht mehr ins Oderbruch geleitet, wie der Landkreis Märkisch-Oderland informierte. Die Zuleiter und Heber von der Oder ins Bruch seien deswegen gesperrt worden.
Jetzt konnte Entwarnung gegeben werden: Die Schieber könnten wieder geöffnet werden, weil der Salzwert in der Oder wieder gesunken sei, sagte Umweltdezernent Gregor Beyer (FDP) aus Märkisch-Oderland dem rbb. "Wir haben jetzt auch einen deutlich besseren Wasserstand im Oderbruch, was beispielsweise auch die Möglichkeiten der landwirtschaflichen Nutzung anbelangt. Insofern sind wir auch sehr zufrieden und froh, dass wir auch geschlossen haben", so Beyer.
In den kommenden Tagen wolle die Kreisverwaltung "behutsam" in drei Schritten wieder Wasser aus der Oder in das Oderbruch nachströmen lassen, so Beyer weiter. Durch die wärmeren Temparaturen am Wochenende sei der Salzgehalt zuvor wieder gestiegen. In Abstimmung mit dem Brandenburger Landesamt für Umwelt (LFU) und dem Gewässer- und Deichverband Oderbruch habe die Kreisverwaltung diese Vorsichtsmaßnahme daraufhin beschlossen. "Man kann also mit einem kurzzeitigen Schließen des Oderbruchs durchaus auch der Oder helfen", sagte Gregor Beyer.
Im vergangenen Sommer hatten der hohe Salzgehalt und die warmen Temperaturen die massive Vermehrung der Goldalge in der Oder befördert. Wissenschaftler konnten belegen, dass die Algenblüte für Fische giftig ist. Sie hatte zu einer schweren Umweltkatastrophe geführt, da die Tiere massenhaft starben.
Sendung: Antenne Brandenburg, 24.04.2023, 13:30 Uhr
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