Sanierung dauert zehn Jahre
Nachdem in Angermünde (Uckermark) über Jahrzehnte giftige Stoffe aus einer chemischen Reinigung ins Erdreich gesickert sind, sollen diese nun aus dem Grundwasser beseitigt werden. Der Landkreis Uckermark stellte dazu am Mittwoch das Sanierungsprojekt vor.
Von den 1940er Jahren an bis ins Jahr 1995 wurde im Bereich des Kaisergartens eine chemische Reinigung betrieben - zunächst in einem offenen, später dann mit einem geschlossenen System, wie Jörg Schubert, der Leiter des Kreisumweltamtes, sagte. Allerdings trockneten die Reinigung-Mitarbeiter den Schlamm aus den Anlagen viel Jahre lang auf dem Hof. "Damals wusste man noch nicht, wie gefährlich die Stoffe sind", erklärte Schubert. "Das hat man erst in den 80er Jahren festgestellt." Bis dahin sei man "sehr sorglos damit umgegangen".
Mehrere hundert Kilo der chemischen Substanzen seien in den Untergrund eingedrungen und über den Boden ins Grundwasser gelangt. Die starke Verunreinigung erstreckt sich auf fast zehn Hektar. "Im Grundwasser sind jetzt leicht flüchtige chlorierte Kohlenwasserstoffe", sagte Schubert weiter. Mit diesen Stoffen wurden zum Beispiel Motoren gesäubert. "Die haben den Nachteil: Sie schwimmen nicht auf dem Wasser, sinken ab und sind damit viel schwerer zu fassen."
Die Schadstoffe werden nun mit einer Filter-Anlage vom Wasser getrennt. Das gefilterte Wasser ist für den Menschen ungefährlich. Dennoch gibt es eine Allgemeinverfügung, dass das Grundwasser an dem Standort nicht genutzt und nicht freigelegt werden darf. Die Sanierung wird voraussichtlich rund zehn Jahre dauern. Die Kosten dafür belaufen sich auf etwa 2,5 Millionen Euro.
Sendung: Antenne Brandenburg, 21.06.2023, 14:30 Uhr
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