Niedrige Pegelstände
Ein Sportboot aus den Niederlanden hat sich am Mittwoch auf der Oder bei Lebus (Märkisch-Oderland) festgefahren. Das Boot war bei einer Wassertiefe von 85 Zentimetern auf Grund gelaufen. Die Wasserschutzpolizei musste deshalb am Nachmittag die Oder kurzzeitig für alle Wasserfahrzeuge sperren.
An Bord war ein Paar aus den Niederlanden, das am Mittwoch von Eisenhüttenstadt (Oder-Spree) kommend nach Hohensaaten weiterfahren wollte. "Wir haben gemerkt, dass das Boot nicht mehr fährt", sagte Thijs van Urk dem rbb. "Wir haben versucht, rückwärtszufahren, aber es ging nicht."
Er habe sich vorher noch über die Pegelstände informiert. "Der Pegelstand für Frankfurt war 1,52 Meter. Ich dachte, das sei genug", so van Urk. Sein 13 Meter langes Sportboot habe einen Tiefgang von 1,25 Meter und sei 20 Tonnen schwer.
Doch entscheidend seien nicht die Pegelstände, sondern die Fahrrinnentiefe, sagte Polizeisprecher Till-Justus Hille dem rbb. Aktuell beträgt sie nur 85 Zentimeter. Hille rät Kapitänen, sich auf der Internetseite des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes [wsv.de] zu informieren. "Es ist so, dass die Oder in vielen Bereichen wenig Wasser führt und dass einige Teile der Oder nur noch auf eigene Gefahr schiffbar sind", sagte Hille. Der Polizist rät davon ab, in diesen Bereichen zu fahren, da die Oder sowieso ein anspruchsvoll zu befahrenes Gewässer sei.
Wann es für das Paar wieder Richtung Frankfurt geht, ist bisher noch unklar, da die Wasserstände allgemein niedrig sind. Thijs van Urk muss erstmal in Lebus bleiben und setzt nun auf für Donnerstagabend angekündigten Regen. Denn nur wenn die Wasserstände steigen, sagt er, könne er seine Reise fortsetzen.
Sendung: Antenne Brandenburg, 22.06.2023, 15:40 Uhr
Mit Material von Martin Krauß
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