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Audio: Antenne Brandenburg | 14.07.2023 | Magdalena Dercz | Quelle: rbb/Magdalena Dercz

Zwischen Aurith und Urad

Geplante Fährverbindung über die Oder soll erst im September starten

Eine neue Fährverbindung zwischen Polen und Deutschland über die Oder kann nicht wie geplant starten: Das Schiff wurde eigeweiht, doch noch fehlt ein Kapitän. Doch das ist nicht der einzige Grund.

Es sollte ein Vorzeigeprojekt der deutsch-polnischen Zusammenarbeit werden und beide Länder verbinden, doch daraus wird in diesem Sommer wohl nichts: Der Start der geplanten Fährverbindung zwischen Aurith (Oder-Spree) und dem polnischen Urad ist erstmal verschoben worden.

Zwar ist das Schiff für den Fährverkehr am Freitag dem Amt Brieskow-Finkenheerd in Müllrose übergeben worden. Doch der Oder-Wasserpegel von derzeit 1,81 Metter sei zu niedrig, sagt Dirk Wesuls, Amtsdirektor von Brieskow-Finkenheerd. "Wir können nur zwischen Pegelständen von 2,75 bis 3,37 Meter fahren. Insofern haben wir zu wenig Wasser in der Oder. Man könnte zurzeit durchlaufen."

Das Amt habe Jahresstatistiken überprüft und festgestellt, ab wann die Fähre fahren werden kann. "Das wird wahrscheinlich Anfang September sein, so lautet der Plan."

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Möglicher Kapitän habe noch keinen Vertrag unterschrieben

Für die Fährverbindung habe man zudem bisher keinen Kapitän einstellen können. Einen Kandidaten gebe es schon, sagt Amtsdirektor Wesuls, doch noch hat er keinen Vertrag unterschrieben. "Da müssen noch Vertragsdetails ausgehandelt werden", sagt Wesuls.

Die Vertragsgespräche erweisen sich nach rbb-Informationen aufgrund knapper finanzieller Mittel als schwierig. Denn das Projekt sieht keine Mittel für das Gehalt des Kapitäns. Die Fährverbindung wird von EU-Mitteln finanziert und soll ein Meilenstein für die Tourismusentwicklung in der deutsch-polnischen Grenzregion sein.

Ort der Anlegestelle wird kritisiert

Doch da seien nicht die einzige Probleme: Silke Thurian, Inhaberin eines Cafés direkt am deutschen Ufer, kritisiert den ausgesuchten Ort für die Anlegestelle."Die Fähre kann an unserer Seite nicht anlegen, weil unser Anleger auf Sand liegt", sagt Thurian. Lieber hätte man die andere Seite der Buhne für den Anleger benutzen sollen, dort gebe es immer Wasser.

Doch anders hätte man nicht planen können, sagt Amtsdirektor Wesuls: "Es gibt Vorschriften, die wurden uns so vorgegeben, dass die beiden Anlegestellen innerhalb eines Buhnenfeldes gegenüber liegen müssen. Insofern gab es keine weitere Möglichkeit."

Bis die Fähre voraussichtlich ab September zwischen Aurith und Urad fährt, bleibt die nächste Verbindung zwischen Deutschland und Polen die Autobahnbrücke bei Frankfurt (Oder) – 15 Kilometer nördlich von der Anlegestelle entfernt. Eine schnellere Verbindung wird nur möglich sein, wenn der neue Kapitän seinen Vertrag unterschreibt und der Wasserpegel des Grenzflusses steigt.

Sendung: Antenne Brandenburg, 14.07.2023, 15:40 Uhr

Mit Material von Magdalena Dercz

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