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Video: rbb24 Brandenburg Aktuell | 25.07.2023 | C. Krippahl | Quelle: rbb

Sturmschäden in Werneuchen

"Einige Grundstücke sehen aus wie ein Mikado-Haufen"

Umgestürzte oder zersplitterte Bäume, abgedeckte Dächer, verwüstete Gärten: In Werneuchen ist der Ortsteil Krummensee vom Unwetter besonders heftig in Mitleidenschaft gezogen worden. Anwohner sprechen von einer Windhose.

Das Unwetter am Montagabend hat im Werneuchener Ortsteil Krummensee (Barnim) große Schäden angerichtet. Das sagte am Dienstag der zuständige Bürgermeister Frank Kulicke (Unabhängige Wählergruppe Werneuchen) dem rbb. "Wir vermuten, dass ein starkes Wind-Ereignis - eine Windhose oder wie man es auch immer nennen will - durch den Ort gegangen ist", erklärte Kulicke. "Bäume wurden wie Streichhölzer umgeknickt, sind in der Mitte durchgebrochen, wurden entwurzelt."

Hunderte Feuerwehreinsätze

Sechs Verletzte durch Unwetter in Berlin und Brandenburg

Ein heftiges Unwetter ist am Montagabend durch Teile Brandenburgs und Berlins gezogen. Die Feuerwehren mussten zu Hunderten Einsätzen ausrücken. In Berlin wurden drei und in Südbrandenburg weitere drei Menschen verletzt.

Anwohner berichten von Verwirbelungen

Der ARD-Wetterdienst konnte am Dienstag noch keine Angaben dazu machen, ob tatsächlich eine Windhose für die Zerstörungen verantwortlich war. Sascha Press, Anwohner der Ortschaft, beschrieb gegenüber dem rbb am Dienstag das Wetter-Phänomenen aber mit den Worten: "Ich konnte in meinem Haus beobachten, wie auf meinem Grundstück eine Windhose übers Haus drüber weggefegt ist und sich auch richtig gedreht hat. Eine Windhose, die richtig von unten nach oben gewirbelt hat. Die Gischt vom Regen ist nach oben angesaugt worden. Für mich war das ein kleiner Tornado."

Reiner Lucius, ebenfalls aus Krummensee, sagte dem rbb: "Es war erst eine helle Wand und dann richtig schwarz. So schnell konnte man gar nicht gucken. Dann kam Hagel. Man konnte nicht durchgucken. Eine Windhose war es nicht. Die ist schmal. Aus unserer Sicht war es ein Tornado. Das war eine breite Front und hat intensiv nur eine halbe Stunde gedauert."

Zaun durch umgestürzte Bäume beschädigt | Quelle: rbb

Auch Häuser beschädigt

Allein in dem Werneuchener Ortsteil sind Schätzungen des Bürgermeisters zufolge rund 100 Bäume umgestürzt. "Einige Grundstücke sehen aus wie ein Mikado-Haufen, da liegen die Bäume kreuz und quer", so Kulicke. "Es gibt wohl kein Grundstück, was nicht betroffen ist."

Es sollen auch zahlreiche Häuser vom Unwetter in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Dabei sei das Ausmaß unterschiedlich ausgefallen, so Kulicke. An einigen Häusern seien nur einzelne Ziegel gelockert worden, an einer Scheune sei hingegen das ganze Dach weggerissen worden. Verletzte habe es aber keine gegeben.

Von den Sturmschäden auf seinem Grundstück berichtete auch Anwohner Reiner Lucius. "Bei uns hat es die Bäume getroffen, im Garten wurde alles platt gemacht. Vorne der Zaun und hinten die Gewächshäuser sind weg. Hier blüht nichts mehr. Den Teich voll mit Eis haben wir erstmal ausgeschöpft."

Zufahrtsstraßen blockiert

Bereits in der Nacht hatte die örtliche Feuerwehr damit begonnen, Straßen und Wege wieder freizuräumen. Doch auch am späten Dienstagvormittag seien immer noch Zufahrtstraßen nach Krummensee blockiert, hieß es von rbb-Reportern von vor Ort. "Wir haben drei private Firmen gebeten, uns zu unterstützen", sagt Bürgermeister Kulicke. "Die sind mit schwerer Technik vor Ort, um die umgestürzten Bäume zu bergen und zu entsorgen."

Sendung: Antenne Brandenburg, 25.07.2023, 12:30 Uhr

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