Wasserverband Strausberg-Erkner: Auch stellvertretender Verbands-Chef soll gehen
Mehrere Mitglieder des Wasserverbands Strausberg-Erkner (WSE) haben einen weiteren Abwahlantrag gestellt. Im Fokus steht dieses Mal Vize-Chef und kaufmännischer Leiter Gerd Windisch. Das bestätigte am Mittwoch der Bürgermeister von Schöneiche, Ralf Steinbrück (SPD), dem rbb. Er gilt als Initiator der Abwahlanträge.
Das ist bereits der zweite Abwahlantrag innerhalb einer Woche. Bereits am Montag war ein solcher gegen den Verbands-Chef André Bähler eingereicht. Diesen sollen sieben Bürgermeisterinnen und Bürgermeister beziehungsweise Amtsvertreter aus der Region unterschrieben haben – vier von ihnen sollen zudem Mitglieder im WSE-Vorstand sitzen.
Der Chef des Wasserverband Strausberg-Erkner steht seit Längerem in der Kritik. Vor allem sein Vorgehen bei der Ansiedlung des Tesla-Werks in Grünheide wird kritisiert. Jetzt steht er nach rbb-Informationen vor der Abwahl.
Umgang mit Tesla scheint Hintergrund zu sein
Bähler leitet seit März 2020 den Wasserverband Strausberg-Erkner und hatte dabei auch die Ansiedlung des US-Elektroautobauers Tesla in Grünheide von Seiten des WSE begleitet. Seit Längerem steht er deshalb in der Kritik. So hatte Bähler sich immer wieder kritisch gegenüber Entscheidungen des Brandenburger Umweltministeriums, des dazugehörigen Landesamtes für Umwelt und der Unteren Wasserbehörde des Landkreises Oder-Spree hinsichtlich Teslas geäußert.
Auch die Absage an mögliche neue Bebauungspläne wegen fehlenden Frischwasser-Ressourcen hatte dazu geführt, dass Bähler innerhalb der Verbandsversammlung von den betroffenen Mitgliederkommunen kritisiert wurde. Windisch soll das Vorgehen Bählers stets gestützt haben.
Durch Abwahl soll Neuanfang geschafft werden
Mit der Abwahl Bählers und Windischs erhoffen sich die Antragssteller laut Steinbrück ein Neuanfang an der Spitze des Wasserverbands.
Sollten bei der nächsten Verbandsversammlung Ende September beide von den Mitgliedskommunen abgewählt werden, müsste laut Gesetzeslage derjenige Bürgermeister oder Amtsdirektor die kommissarische Leitung übernehmen, der am ältesten ist.