Neuer Bachelor-Studiengang
Die HNEE bietet einen neuen Bachelorstudiengang an, in dem es unter anderem um globale Ernährungssicherung und nachhaltige Lebensmittelproduktion gehen soll. In Deutschland ist dieser Studiengang einzigartig. Von Robert Schwaß
Mit dem neuen Studiengang "Ernährungs- und Agrarkultur nachhaltig gestalten" schließe die Hochschule eine Lücke in der Forschung, sagte Uta Steinhardt, Vizepräsidentin der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) dem rbb am Montag. Man wolle damit globalen Herausforderungen begegnen.
"Von unserem Ernährungsverhalten ist auch maßgeblich abhängig, wie wir die Zukunft unseres Planeten gestalten", so Steinhardt weiter. Der Studiengang ergänze das bestehende Programm der Hochschule in Eberswalde. Neben Studiengängen, die sich mit Landschafts- und Naturschutz, Ökolandbau und -vermarktung beschäftigen, "gibt es nun einen Studiengang, der sich mit nachhaltiger Ernährung beschäftigt, die der Gesundheit des Planeten und der Menschheit dient“, so Steinhardt weiter. Das sei so in der deutsche Hochschullandschaft einzigartig.
Schon früh sollen die Studierenden ihr Wissen nicht nur in den Vorlesungssälen, sondern auch in der Praxis erweitern. Dafür arbeitet die Hochschule mit bundesweiten und regionalen Partnern zusammen. Bei ihnen bekommen die Studierenden zuerst vereinzelt, später mehrwöchige Einblicke in die Praxis. So kooperiert unter anderem eine Eberswalder Bäckerei schon länger mit der Hochschule.
Bäckermeister Björn Wiese setzt selbst auf nachhaltige Lebensmittel. Er hofft, mit den Studierenden des neuen Studiengangs weitere Ideen umsetzen zu können. Man könne forschen, wie bewusst die Kunden sich wirklich mit nachhaltigen Produkten auseinandersetzen, so Wiese weiter. Er glaubt, das Handwerk und Wissenschaft enger miteinander verknüpft werden müssten. "Es gibt viele Leute, die wollen auch mit den Händen arbeiten und nicht nur mit dem Kopf. Gleichzeitigt profitieren wir auch von den Erkenntnissen der Forschung."
Zunächst startet der Studiengang "Ernährungs- und Agrarkultur nachhaltig gestalten" mit 25 Studierenden und zwei neu eingerichteten Professuren. Das Labor der Uni wird um eine Versuchsküche erweitert. Mitfinanziert wird das Programm durch Stiftungsgelder von Alnatura und NABU.
Eine der Neuanfängerinnen ist Luise Unser. Die 22-jährige Berlinerin hat zuvor Druck und Medientechnik studiert und wollte ganz bewusst noch einen zweiten Abschluss. "Ich denke, es ist ein Vorteil, dass wir so klein sind. Wir können vielleicht mehr mitgestalten als in einem festgefahrenen Studiengang", so die Studentin. Mögliche Berufsfelder, in denen die Absolventinnen und Absolventen später arbeiten könnten, sind laut Uni die Lebensmittelproduktion, Ernährungsräte oder Einkäufer für Großmärkte.
Sendung: Antenne Brandenburg, 26.09.2023, 16:40 Uhr
Beitrag von Robert Schwaß
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