rbb24
  1. rbb|24
Audio: Antenne Brandenburg | 19.09.2023 | Bürgermeister Ansgar Scharnke | Quelle: dpa/P.Pleul

Oberbarnim

Neuenhagen prüft rechtliche Schritte gegen Wasserverband Strausberg-Erkner

Der Streit im Wasserverband Strausberg Erkner (WSE) spitzt sich weiter zu. Die Gemeinde Neuenhagen (Märkisch-Oderland) will nun rechtliche Schritte gegen den Verband prüfen. Das teilte der parteilose Bürgermeister Ansgar Scharnke am Montag in der Gemeindevertreterversammlung mit. Hintergrund sei die Wasserversorgung eines in der Gemeinde geplanten Rechenzentrums.

Der WSE hatte zunächst abgelehnt, das Rechenzentrum mit Trinkwasser zu versorgen, weil er nach eigener Aussage dafür nicht genügend Wasser fördern darf. Daraufhin sprang im August dieses Jahres der Landkreis Märkisch-Oderland ein und erlaubte dem Investor, einen Brauchwasserbrunnen für sein Rechenzentrum zu bohren. Gegen diese Entscheidung legte der WSE am Freitag Widerspruch ein.

Unruhe im WSE

Abwahlanträge beschäftigen Wasserverband Strausberg-Erkner und Mitgliedskommunen

Die mögliche Abwahl von WSE-Chef André Bähler und Vize Gerd Windisch sorgt im Verbandsgebiet für turbulente Zeiten. Während der Verband rechtliche Fragen geklärt hat, beschäftigt das Thema immer mehr die kommunalen Gremien.

Dieses Rechtsmittel habe keine Aussicht auf Erfolg, sagte dazu Bürgermeister Scharnke. Er rechne aber damit, dass der WSE im Anschluss auch noch gegen die Brunnenerlaubnis klagen werde. “Es zeichnet sich ein jahrelanger Rechtsstreit ab”, sagte Scharnke weiter. “Für die sich abzeichnende Verzögerung werden sowohl die Gemeinde als auch der Vorhabensträger Schadensersatzansprüche gegen den WSE prüfen und anschließend geltend machen.”

WSE-Chef verteidigt seinen Widerspruch

WSE-Chef Andre Bähler verteidigte in der Gemeindevertreterversammlung seinen Widerspruch gegen den Brauchwasserbrunnen: “Dieses Wasser wird aus derselben Ressource gewonnen, aus der wir das öffentliche Trinkwasser gewinnen. Wir müssen darauf achten, dass dieses Gut wirklich zur Verfügung steht.” Gerade nach den jüngsten Dürrejahren gebe es immer weniger Grundwasser.

Oberbarnim

Abwahlantrag der WSE-Leitung sorgt weiterhin für offene Fragen

Wie geht es weiter im Wasserverband Strausberg-Erkner? Diese Frage stellen sich seit den Abwahlanträgen gegen die WSE-Leitung die Kommunen im Verband. Gemeindevertreter des Oberbarnim fordern eine Lösung des Konflikts.

Scharnke sowie weitere Bürgermeister aus der Region werfen dem WSE schon länger vor, regionale Entwicklung zu verhindern, anstatt nach Lösungen für die Wasserknappheit zu suchen. Deshalb wollen sie WSE-Chef Andre Bähler und dessen Stellvertreter Gerd Windisch abwählen lassen. Am 27. September stimmen die Bürgermeister aus dem WSE-Verbandsgebiet über den Vorschlag ab.

Sendung: Antenne Brandenburg, 19.09.2023, 16 Uhr

Mit Material von Philip Barnsdorf

Artikel im mobilen Angebot lesen