Landgericht Frankfurt (Oder)
Nach der Tötung einer Seniorin aus Schöneiche (Oder-Spree) haben Richter des Landgerichts Frankfurt (Oder) den beschuldigten Enkel am Montag für schuldunfähig erklärt. Zwar sehe das Gericht es als erwiesen an, dass der Beschuldigte seine Großmutter erstochen habe, doch er sei nicht in der Lage gewesen, das Unrecht seiner Taten zu erkennen.
Der 38 Jahre alte Mann soll nach Angaben des Landgerichts unter paranoider Schizophrenie leiden. Demzufolge hat das Gericht angeordnet, den Enkel in einer psychiatrischen Klinik unterzubringen, bis von ihm keine Gefahr mehr für die Allgemeinheit ausgeht.
Nach Angaben der Polizei soll der beschuldigte Enkel seine Großmutter im vergangenen Dezember mit neun Messerstichen getötet haben. Die 80 Jahre alte Senioren sei privat als Friseurin tätig gewesen und einen Tag vor Heiligabend von einem Kunden tot aufgefunden worden.
Aufgrund von Zeugenhinweisen konnte der 38-Jährige mit seinem Pkw bei Vogelsdorf gestoppt und festgenommen werden. Bei der Kontrolle leistete er nach Angaben der Staatsanwaltschaft massiven Widerstand und versuchte, einer Polizistin die Waffe zu entreißen, wobei sich der Mann an Hand und Oberschenkel verletzt habe. Bei dem Einsatz seien zudem zwei Polizisten verletzt worden, die versucht hatten, Erste Hilfe zu leisten.
Gegen den Enkel ermittelte die Staatsanwaltschaft wegen Totschlags, tätlichen Angriffs und Raubes.
Zwar ist das Urteil noch nichts rechtskräftig, doch nach rbb-Informationen haben der Beschuldigte und sein Verteidiger schon angekündigt, dass sie das Urteil akzeptieren.
Der gesundheitliche Zustand des Mannes ist laut behandelnder Ärzte besser, aber weiterhin brüchig. Er befinde sich auf einem guten Weg und habe Chancen, vollständig zu genesen.
Sendung: Antenne Brandenburg, 09.10.2023, 16:12 Uhr
Mit Material von Lucia Heisterkamp
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