Landgericht Frankfurt (Oder)
Vor einem Jahr soll ein Mann mit einem gestohlenen Wagen ein Polizeiauto gerammt und dabei zwei Beamte schwer verletzt haben. Nun ist er zu vier Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden. Ein Tötungsvorsatz wurde ihm nicht nachgewiesen.
Das Landgericht Frankfurt (Oder) hat einen 50 Jahre alten Mann, der bei einer Verfolgungsjagd ein Polizeiauto gerammt und zwei Polizisten schwer verletzt hatte, zu vier Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Das sagte ein Sprecher des Gerichts dem rbb am Donnerstag.
Das Gericht verurteilte den Mann wegen versuchter Hehlerei sowie eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens mit schwerer Gesundheitsschädigung und fahrlässiger Körperverletzung, wie Gerichtssprecher Michael Smolski dem rbb sagte. Zudem werde dem 50-Jährigen die Fahrerlaubnis entzogen.
Die Staatsanwaltschaft hatte acht Jahre Haft wegen versuchten Mordes gefordert. "Das Landgericht ist nicht zu der Überzeugung eines Tötungsvorsatzes gekommen", sagte Gerichtssprecher Smolski. Die Fahrweise des Angeklagten vor der Kollision deute darauf hin, dass er den Zusammenstoß mit dem Polizeiwagen verhindern wollte, so der Sprecher.
Im November vergangenen Jahres soll der Mann bei einer Verfolgungsjagd mit mehr als 100 Stundenkilometern auf ein Polizeiauto zugerast sein, das quer auf der Grenzbrücke der A12 bei Frankfurt (Oder) stand, um ihn zu stoppen. Die zwei Polizisten in dem Fahrzeug wurden den Angaben zufolge so schwer verletzt, dass einer davon zum Pflegefall wurde. Nach Ansicht der Richter war der Angeklagte mit einem gestohlenen Auto auf dem Weg nach Polen.
Das Urteil gegen den 50-Jährigen ist noch nicht rechtskräftig. Alle Prozessbeteiligten haben nun eine Woche Zeit, Revision einzulegen.
Sendung: Antenne Brandenburg, 30.11.2023, 11:30 Uhr
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