Zugteil löst sich unbemerkt und bleibt mit Passagieren zurück
Fahrgäste eines Zuges von Berlin Richtung Polen haben wegen einer Panne mehr als eine Stunde an einen kleinen Bahnhof in Märkisch-Oderland ausgeharrt.
Ihr Zugteil löste sich am Donnerstagnachmittag im Bahnhof Alt Rosenthal vom vorderen Zug, ohne dass der Lokführer es merkte, wie der Betreiber Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) am Freitag mitteilte. "Beim Losfahren an einem Halt hat sich eine Kupplung gelöst", sagte ein NEB-Sprecher. Der andere Zugteil der Regionalbahn RB 26 sei zunächst weitergefahren.
Im 20-Minuten-Takt per Bahn zwischen Frankfurt, Berlin und Brandenburg pendeln. So sollte es auf der RE1-Linie planmäßig funktionieren. Doch Bauarbeiten und Probleme im Betriebsmanagement verhindern dies in aller Regelmäßigkeit. Von Georg-Stefan Russew
Fahrgäste mussten im Kalten warten
Der Lokführer habe das Lösen der Kupplung erst an der übernächsten Station bemerkt. Er fuhr daraufhin mit seinem Zugteil, in dem 20 bis 25 Fahrgäste saßen, zurück, um den hinteren Zugteil abzuholen. Die 70 bis 80 Fahrgäste hätten etwas mehr als anderthalb Stunden warten müssen. Teilweise standen sie auf dem Bahnsteig. Zuvor hatten die "Märkische Oderzeitung" [Bezahlinhalt] und die "Berliner Zeitung" darüber berichtet.
Die NEB bedauerte die Panne und die Tatsache, dass die Fahrgäste im Kalten warten mussten. Der Vorfall werde untersucht. "Das ist noch nie passiert", sagte der Unternehmenssprecher. Die Fahrt ohne zweiten Zugteil hatte Konsequenzen auch für andere Züge: Die Strecke war zwischenzeitlich gesperrt.