rbb24
  1. rbb|24
Audio: Antenne Brandenburg | 10.01.2023 | Staatssekretär Michael Kellner | Quelle: imago images/Michael Runkel

Bundeswirtschaftsministerium

PCK in Schwedt könnte noch im Januar Öl aus Kasachstan erhalten

Ein Anteilseigner der Raffinerie soll laut Bundeswirtschaftsministerium einen Vertrag mit der staatlich kasachischen Ölhandelsgesellschaft geschlossen haben. Ob das Öl tatsächlich fließen kann, hänge aber von Russland ab.

Für die PCK-Raffinerie im brandenburgischen Schwedt ist nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums noch im Januar eine Lieferung kasachischen Öls geplant. Eine Ausschreibung dafür laufe derzeit in Kasachstan, sagte eine Sprecherin am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Lieferung von Russland abhängig

Sie verwies zudem auf die Zusicherung Polens, die Raffinerie mit Öl zu beliefern. Die Verträge selbst schlössen die Anteilseigner, die Bundesregierung flankiere den Prozess nur politisch. Über einen Anteilseigner des PCK sei außerdem bereits ein Vertrag über kasachisches Erdöl geschlossen worden. "Über den Transport entscheiden nun die kasachischen und russischen Behörden."

Bundeswirtschaftsministerium

PCK-Raffinerie in Schwedt soll mit Öl aus Kasachstan versorgt werden

Nach dem Ölembargo gegen Russland ist die Raffinerie in Schwedt nur zur Hälfte ausgelastet. Nun soll Öl aus Kasachstan helfen: Laut Bundeswirtschaftsministerium ist ein Vertrag bereits geschlossen. Allerdings muss das Öl von Russland weitergeleitet werden.

Verzicht auf russisches Öl

Deutschland hatte am 1. Januar nach dem Import-Stopp russischen Tankeröls auch die Abnahme von Lieferungen über die Leitung Druschba gestoppt. Vor allem die PCK-Raffinerie sucht deshalb Alternativen zum russischen Öl. Etwa die Hälfte soll über den Hafen Rostock kommen, weitere Mengen über Polen und Kasachstan. Die Raffinerie in Schwedt ist wichtig für die Versorgung von Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sowie Polens.

Betrieb ohne Öl aus Russland

PCK Schwedt zu 50 Prozent ausgelastet - Raffinerie-Chef spricht von "Meilenstein"

Nach dem Start des Öl-Embargos gegen Russland läuft die PCK Schwedt laut Unternehmensführung stabil. Die Raffinerie sei zwar nur zur Hälfte ausgelastet, in näherer Zukunft erhofft man sich aber Rohöl aus Kasachstan.

Die Opposition im Bundestag sah zuletzt große Probleme bei der Belieferung. Die Anlage sei momentan nur zu 50 Prozent ausgelastet, und die Bundesregierung sage nicht konkret, wann und wie dies erhöht werden könne, kritisierten Abgeordnete der Union und der Linken am Montag nach einer Sondersitzung des Energieausschusses im Bundestag laut dpa.

Sendung: Antenne Brandenburg, 10.01.2023, 5:30 Uhr

Artikel im mobilen Angebot lesen